Emotionen
10.09.2016
Nachdem ich am Morgen ein erfrischendes Bad im See genommen hatte, fuhr ich zu einem Restaurant am See und nahm ein reichhaltiges Frühstück zu mir. Ich wollte währenddessen meinen Blog auf den neusten Stand bringen. Ich schrieb ein Wenig, doch in erster Linie wartete ich auf die Uploads. Nach fünf Stunden brach ich das Unternehmen ab. Habe dann doch die Geduld verloren. Unzufrieden setzte ich mich auf Gabriel und fuhr ein Stück weiter Richtung Ankara. Im Restaurant grübelte ich über verschiedene Dinge nach, die mich ein wenig traurig stimmten. Zur Unzufriedenheit kam also noch Traurigkeit dazu. Nach ein paar Kilometer weinte ich mich am Seeufer aus. Sozusagen: Nah am Wasser gebaut, nah am Wasser geweint. Diese Tränen hatten nichts damit zu tun, dass ich mich gerade alleine in der Türkei aufhalte. Auch zu Hause war ich nicht immer fröhlich und es machte sich manchmal Traurigkeit breit. Es gibt Momente in denen die Emotionen sehr stark sind und mich zum weinen bringen. Frustrierend dabei ist, dass ich meine Gefühle nicht deuten und meine Traurigkeit nicht zuordnen kann. Weiterhin versuche ich meine Gefühle bewusst wahrzunehmen und wer weiss, vielleicht gelingt es mir eines Tages, diese Gefühle verschiedenen Erlebnissen konkret zuzuordnen. Ich möchte mich und meine Gefühle verstehen. Bislang, dass muss ich mir zugestehen, ist mir das nie richtig gut gelungen.
Als ich mich ausgeheult hatte, versuchte ich in der nächsten kleinen Stadt nochmals das Internet aus. Musste jedoch feststellen, dass diese Verbindung genau so lahm ist, wie es die letzte war. Diesmal wartete ich nicht, sondern fuhr auf ein Feld in der Nähe von Aksehir und stellte mein Zelt auf. Das Tageslicht hatte sich schon verabschiedet als ich mit dem Aufbau begann. Hier ist es um 20:00 Uhr schon Dunkel. Bin heute nur wenig, unkonzentriert und mit einem Kopf voller Gedanken gefahren.
Irgendwie war das ein seltsam trauriger Tag. Und dem «Irgendwie» werde ich noch auf die Schliche kommen.