Gestrandet in Santiago de Chile

11.-18.10.2019
Habe meinen «antriebslosen» Gabriel besucht und all die ausgebauten Teile gereinigt. Nun war alles bereit für den Einbau einer neuen Kardanwelle. Nur zu hoffen dass es nicht allzu lange dauert bis die Welle aus Holland hier eintrifft. Danach radelte ich mit dem Fahrrad zurück ins Zentrum. Zu einem neuen Hostel. Das alte Hostel wurde für das Wochenende von einer grossen Gruppe aus Argentinien gebucht. Kein Platz für mich und die anderen Mitglieder der «Hostel-Familie». Wir mussten uns andere Unterkünfte suchen. Im neuen Hostel wurde ich herzlich empfangen. Eine neue «Familie» (Gäste aus aller Welt) wartete auf mich. Auch in dieser Bleibe fühlte ich mich wie zu Hause. Es ging hier ein wenig gemütlicher zu und her. Im kleinen Hinterhof wurde Bier getrunken und geplaudert. Ausgang und Diskothek war hier weniger angesagt. So traf ich mich in der Nacht mit Leuten aus der alten "Familie". Ich startete meine zweite Woche mit einer Partynacht und einem Kater am Folgetag. Die Restlichem Tage genoss ich die ruhige Atmosphäre im neuen Hostel. Genug mit Party und "verkaterten" Tagen. Ich schlief und ruhte viel und informierte mich jeden Tag über den «Stand» der Lieferung aus Übersee. Jeden Tag die gleiche Information: «Das Paket ist am Zoll von Chile». Langsam wurde ich ungeduldig. Im Internet machte ich mich über das Thema «Postsendungen aus dem Ausland» schlau. Mit schrecken musste ich erfahren, dass Paketsendungen aus dem Ausland oft für mehrere Monate am Zoll stecken bleiben. Oh Mann, offentlich bleibt meine Kardanwelle nicht so lange stecken. Ich hatte keine Informationen, warum das Paket feststeckt, ich wusste nicht was ich unternehmen kann um den Prozess zu beschleunigen. Frustration machte sich breit. Eine Whatsapp-Nachricht von «Adeline und Francois» vermochte mich aufzuheitern. Die beiden hatte ich in «San Pedro de Atacama» in Chile kennengelernt und in «Tilcara» in Argentinien wiedergetroffen. Zum Ende dieser Woche haben sie sich am Rande der Stadt «Santiago» in einem Hostel niedergelassen. Ich verabschiedete mich von den Menschen die ich im neuen Hostel lieb gewonnen hatte und radelte zu «Adeline und Francoise». Da ich mittels Fahrrad nicht all meine Dinge transportieren konnte, deponierte ich meine Motorradkleidung im Hostel. Meine Habseligkeiten waren nun in der ganzen Stadt verteilt. Gabriel einsam am anderen Ende der Stadt und meine Kleider im Zentrum. Ein ungutes Gefühl, habe ich meine Dinge sonst immer bei mir. Wie meine Habseligkeiten, fühlte ich mich selbst ein wenig verloren und zerstreu. Gestrandet in «Santiago de Chile», doch ganz so "antriebslos" wie Gabriel war ich nicht.