Ärgerlich

17.08.2018

Strecke 17.08.2018

Auf dem Highway fuhr ich weiter Las Vegas entgegen. Die Temperaturen stiegen mit jedem zurückgelegten Kilometer bis das Thermometer kurz vor der Stadt 42 Grad anzeigte. In dieser Hitze besuchte ich den Lake Mead der vom «Hoover-Staudamm» aufgestaut wird. Der See liefert Wasser und die Turbinen in der Staumauer den Strom für die Wüstenstadt Las Vegas. In der Stadt angekommen, suchte ich als erstes die BMW-Vertretung auf. Gabriels Lenkungsdämpfer verlor in den letzten Tagen alles Öl.  So weit ich mich erinnern konnte, wurde dieser nach meinem Unfall in der Türkei ersetzt. Das wäre noch keine zwei Jahre her und vielleicht kann ich dieses Bauteil unter «Garantie» ersetzten lassen. Leider konnten Sie von hier aus nicht auf das europäische «Computersystem» von BMW zugreifen und mir so nicht Auskunft geben. Mit einer schriftlichen Bestätigung, die beweist dass der Dämpfer zum jetzigen Zeitpunkt ersetzt werden müsste, verlies ich den Platz. Mit dem Schreiben kann ich nun alles in Ruhe mit der BMW-Vertretung in Deutschland abklären. Ob ich den Dämpfer auf meiner Reise ersetzten werde ist nicht sicher. Ich kann ohne Gefahr mit einem kaputten Dämpfer weiterreisen und ihn vielleicht nach meiner Rückkehr ersetzen lassen. Mit Hunger im Bauch setzte ich mich ins «Subway». Während ich mein Sandwich verspeiste, wollte ich meine Whattsapp Nachrichten lesen. Irgendwie konnte ich mein Handy nicht mehr mit dem Wifi verbinden. Hatte in den letzten Tagen öfters Probleme mit der Internetverbindung. Am besten, ich stelle mein Handy auf Werkseinstellung zurück und installiere alles neu, dachte ich. Gesagt getan. Schlussendlich konnte ich mein Handy nicht einmal mehr starten. Die ersten Sicherheitsfragen, für die ich eine Internetverbindung benötigt hätte, erschienen schon bei der Neuinstallation. Mein Handy konnte ich im Moment plötzlich nicht mehr gebrauchen und der Akku von meinem Laptop war leer. Schlagartig wurde mir bewusst wie abhängig ich von diesen elektronischen Geräten bin. So ein Mist. Die nicht einwandfrei funktionierende Elektronik ärgerte mich sehr. Frustriert sass ich da. Ich wusste nicht wo ich schlafen werde. Konnte meine Campingapp nicht gebrauchen und mir keinerlei Informationen per Internet einholen. Mitten in die Stadt zu fahren, auf das hatte ich auch plötzlich keine Lust mehr. So oder so, Las Vegas ist eine Stadt die du mit Freunden besuchen kannst. Party machen und zocken. Alleine kam ich mir hier ziemlich verloren vor. Was mach ich eigentlich hier? Mit schlechter Laune entfernte ich mich von der Stadt. Suchte nach einer Möglichkeit mein Zelt in die Hitze zu stellen. Eine kleine Strasse sah vielversprechend aus, doch nach einem Kilometer versperrte ein geschlossenes Tor den weiteren Weg. Vor der Strassensperre sassen zwei Herren gemütlich mitten auf der Strasse. Sie beobachteten auf ihren Klappstühlen in aller Ruhe den Sonnenuntergang. Die Beiden konnten mir betreffend Zelten rund um Las Vegas nicht weiterhelfen. Wer kommt schon um diese Jahreszeit nach Las Vegas um zu Campieren. Kein Schwein. Ich kam mit den beiden Herren, Marc und Chris ins Gespräch und schlussendlich durfte ich es mir in Marcs Zuhause gemütlich machen. Dusche, Wifi, und Steckdosen. Genau was ich brauchte um irgendwie mein Handy wieder funktionstüchtig zu kriegen. Zum Glück bin ich auf diese zwei Herren gestossen. Etwas besseres hätte mir nach den Stunden voller Ärger nicht wiederfahren können und der Tag endete mit heiterer Stimmung.