Resümee September

30.09.2018

Die erste Woche des Monats habe ich zwar noch in den USA verbracht, dieses Resümee widme ich jedoch voll und ganz Mexiko. Viele Geschichten bekam ich im Vorfeld über Mexiko zu hören. Die meisten warnten vor Gefahren: Es sei manchmal schwierig Tankstellen zu finden, das Personal an den Tankstellen weigert sich teilweise Ausländer nicht bedienen, man kriegt nur sehr schlechtes und undetailliertes Kartenmaterial und man muss sich jederzeit vor Dieben und anderen Kriminellen in Acht nehmen. Nichts davon kann ich nach den drei Wochen Mexiko bestätigen. Im Gegenteil: Tankstellen überall, Personal äusserst freundlich, die heruntergeladenen Karten von «Garmin open Mapsource» stimmen mit der Realität überein. Die Kriminalität mag hoch sein, doch reist man mit gesundem Menschenverstand kommt man hier sehr gut zurecht. Ich traf lediglich auf sehr hilfsbereite, respekt- und liebevolle Menschen. Menschen mit grossem Herzen. Ein guter Freund aus der Schweiz schrieb mir Mitte Monat eine Nachricht: Es habe sich etwas an meiner Reise verändert. Wenn er meine Blogeinträge liest bekommt er das Gefühl dass ich in den letzten Monaten nicht mehr so im Einklang mit Mensch und Natur bin, wie ich das am Anfang meiner Reise war. Diese Gefühl kann ich voll und ganz bestätigen. Die Reise in den Ländern Australien, Kanada und USA waren anders. Betreffend Natur super einzigartig, betreffend Kultur und Menschen vielleicht weniger prickelnd. Irgendwie eine gewohnte westliche Kultur. Die erste Woche in Mexiko war ich auf der Halbinsel Baja California unterwegs. Diese Gegend wurde mir von Amerikanern wärmstens empfohlen. Viel Leben konnte ich auf der Halbinsel nicht vorfinden. Lange Strecken durch Wüstenlandschaft. Mit der Ankunft auf dem Festland änderte sich meine Reise. Mehr Menschen, Musik, Strassenküche, Lächeln in den Gesichtern. Ein höchst interessantes Mexiko konnte ich in der zweiten Hälfte des Monats erleben. Viele schöne warmherzige Begegnungen. Ich fühle mich wieder mehr im Einklang mit Mensch und Natur. Bin gespannt ob sich dieses Gefühl auch in meinen Blogeinträgen bemerkbar macht. Ich fühle mich hier sehr wohl, sicher und bin gespannt auf das weitere Mexiko. Gespannt auf den Reichtum einer mir fremden Kultur. Gespannt auf die Wärme der Menschen. Viva Mexico!

 

Habe lediglich 7 Nächte campiert. War zwei Nächte zu Gast bei William und Jim in San Diego, die Biker aus Guatemala haben mir auf der Fähre ein Kajüten Bett angeboten und Jesus und seine Familie haben mich mit viel Herz in Durango für eine Nacht aufgenommen. Die restlichen 19 Nächte habe ich in Hostel und AirBnB's verbracht. Bin diesen Monat ohne Sturz 5044km weit gefahren.

 

Besonderes:

  • Habe ein wenig entschleunigt.
  • Gabriels Kardan wurde neu abgedichtet und sein Lenkungsdämper ersetzt.
  • Bin im Besitz von einem neuen robusten Mättäli
  • Verspüre neue Reiselust

 

Emotionen:

Ich hatte in den letzten drei Monaten eine einsame Zeit. Meist zufrieden, doch es gab vermehrt einsame Gefühle die ich nicht geniessen konnte. Da ich sehr viel Zeit im Sattel und viele Nächte in meinem Zelt verbrachte, hatte ich wenig Kontakt mit Menschen. Oft wünschte ich mir einen Reisepartner zu haben. Leute näher kennenzulernen wenn ich Tag für Tag weiterreise ist sehr schwierig. Der dreitägige Aufenthalt in Mazatlán und der mehrtägige Aufenthalt in Querétaro waren eine Wohltat. Seit ich auf dem Festland von Mexiko unterwegs bin sind die Begegnungen intensiver. Ich konnte durch die längeren Aufenthalte Menschen näher kennenlernen. Die Bekanntschaften taten meiner Seele richtig gut. Und machten mir einmal mehr bewusst wie wichtig es für mich ist mich mit jemandem austauschen zu können. Ich merke jetzt am Ende des Monats wie die Entdecker und Reiselust in mein Herz zurückkehrt. Ich fühle mich so was von wohl und willkommen hier in Mexiko.