Lago Buenos Aires / General Carrera

15.01.2020
Ich packte all meine frisch duftenden Dinge zusammen und fuhr an die Tanke. Ich wollte dort das WiFi nutzen um all meine Tagebucheinträge, die ich jeweils offline schreibe, online zustellen. Der Aufenthaltsraum war jedoch verschlossen. Stattdessen machte ich Bekanntschaft mit einem pensionierten Paar aus der Schweiz die mit ihrem Wohnmobil durch Südamerika reisen. Die Zeit verging schnell bei unser angeregten Unterhaltung. Ich verabschiedete mich und verliess das kleine Dorf "Los Antiguos". Die Gegend hier ist bekannt für sein einzigartiges Mikroklima. Eine grüne Oase in der sonst eher wüstenartigen Landschaft. Hier werden, man höre und staune, leckere Kirschen von den Bäumen gepflückt. Ich fuhr zurück an die Grenze. Ich hatte Eier, Gemüse, Obst und "Aufschnitt" dabei. All die Produkte die man nicht nach Chile einführen darf. Da die Grenzkontrollen bisher sehr unkompliziert waren, wollte ich mein Glück versuchen. Falsch gedacht. Die Kontrolle wurde das erste Mal sehr penibel durchgeführt. Mein frischer Proviant wurde aussortiert und ich musste sogar mein Gepäck scannen lassen. Statt die Produkte in den Mülleimer zu werfen, kochte ich mir hinter dem Zollgebäude Rührei mit Tomaten und ass ein paar belegte Brote. Mit vollem Bauch reiste ich in Chile ein. Am Hafen von "Chile Chico" wartete ich kurz nach 16:00 Uhr darauf, in den Bauch der Fähre fahren zu können. Ich war als letzter an der Reihe. Auf dem Parkplatz vor der Fähre herrschte kräftiger Wind und ich musste darauf achten, nicht samt Gabriel umgeworfen zu werden. Um 17:00 wurde Gabriel mit Spanngurten auf dem Deck gesichert und los ging die Fahrt über den riesengrossen See. Auf der chilenischen Seite wird dieser "General Carrera" genannt, auf der argentinischen Seite trägt er den Namen " Buenos Aires". Über 100km ist er lang. Um die 40km in der Breite zurückzulegen, benötige die Fähre über zwei Stunden. Gewaltig wie der Wind hier über die Wasserfläche stürmt. Auf der anderen Seite in "Puerto Ibanez", angekommen, startete ich Gabriels Motor und fuhr noch 100km weit in den Norden. Auf der Asphaltstrasse kam ich schnell voran. Zum Glück, denn es war erstaunlich kalt. 4,5 Grad zeigte das Thermometer (Siehe Video: «Lago Buenos Aires General Carrera»). Viel kälter als im Süden. Ich steuerte ein Lagerplatz an, der auf "i-overlander" vermerkt war. Unterkühlt kam ich an. Auf dem Platz stand ein Wohnmobil mit einem grossen Schweizer Kreuz. Was für ein Zufall. Statt von Schweizer, wurde ich von einem Paar aus Holland herzlich begrüsst. Martijn and Elke hatten ihren Grill aufgestellt und luden mich zu einem leckeren Barbecue und einem Bier ein. Eine glückliche "Schlafplatz-Wahl". Bis in die Nacht hinein genoss ich die Gemeinschaft mit den beiden sympathischen Reisenden und legte mich danach zur Ruh.