Tag der Emotionen

26.08.2019
Zum Tagesauftakt konnte ich mich wieder Mal so richtig ärgern. Mit dem Internet verbunden, stand ein Softwareupdate für die Applikation «Whatsapp» an. Während dem Update wurde mir mitgeteilt dass mir ein Code per SMS zugeschickt wird den ich brauche um «Whatsapp» wieder freizuschalten. Die dümmste Idee vor meiner Reise war, meine SIM-Karte in meinem alten Handy zu Hause zu lassen. Nur um sicher zu gehen, dass ich meine SIM und so auch meine Telefonnummer nicht verlieren kann. Nun wurde mir, wie so oft, ein Code in mein Elternhaus geschickt. Ich konnte meinen Vater nicht per SMS und nicht per "Whatsapp" kontaktieren. Ich versuchte es per Mail. Doch das kann dauern. Ich bat meinen besten Freund Mülli um Hilfe, den ich per "Facebook" erreichen konnte. Er schickte meinem Vater mittels Whatsapp und SMS die Nachricht, dass er sich mit mir per Mail in Verbindung setzen solle. Das klappte schlussendlich und mein Vater konnte mir den nötigen Code per Mail zustellen. Mann, Mann, diese Virtuelle Welt wird immer verzwickter. Einen grossen Dank an meine Helfer von zu Hause, die immer gleich alles stehen und liegen lassen um meine Anliegen zu befriedigen.
Nach dem Ärger folgte die Sorge. Ich informierte mich über meine nächsten Abenteuer. Den «Salar de Uyuni» und die «Ruta de las Lagunas». Betreffend dem Salzsee hatte ich die Sorge im Salz stecken zu bleiben. Einzubrechen, wie mir das auf dem Salzsee in Indien passiert war. Ausserdem sorgte ich mich um Gabriel. Das Salz kann den elektronischen Kabel und Kontakten übel zusetzten. Ich hörte Geschichten, dass Fahrzeuge nach dem Besuch des Salzsees nicht mehr gestartet werden konnten. Betreffend «Ruta de las Lagunas» sorgte ich mich um die Beschaffenheit der Strasse. Mit Sand muss ich rechnen. Und ich hasse Sand. Wo habe ich die möglich zu tanken? Wo habe ich die Möglichkeit, Essen und Wasser zu kaufen? Bin ich auf dieser Strasse total alleine? Welche der kleinen Wege muss ich entlang fahren um sicher nach Chile zu kommen? Ich steigerte mich in eine "Sorgenspirale". Schlussendlich konnte ich mich selbst beruhigen. Der Salzsee und die "Ruta de las Lagunas" wird von Touristen rege besucht. Auch wenn mir etwas zustößt, ich werde nicht alleine sein. In Peru, wenn ich mir das so überlege, bin ich wahrlich viel grössere Risiken eingegangen. Da war ich wirklich in menschenleeren Gegenden unterwegs.
Nach Ärger und Sorge folgte grosse Trauer. Ich hatte mit Mariana die Idee, dass Sie mich bald wieder besuchen kommt. In den letzten Tagen war ich mir dabei plötzlich nicht mehr so sicher und ich kam ins "Grübeln". Ich weiss, dass sich Mariana eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann und ich musste merken, dass meine Gefühle dafür zu wenig stark sind. Ich habe die gemeinsame Zeit mit Mariana mit ganzem Herzen genossen und ich weiss, dass mich auch über einen nächsten Besuch riesig freuen würde. Doch reicht das aus? Ich kam ins Zweifeln. Ich habe mich nicht verliebt. Doch die Liebe kann doch noch entstehen!? Ich wusste einfach nicht, wie ich mich verhalten sollte und entschied Mariana meine Gefühle mitzuteilen. Ich entschied, dass ich ein baldiger Besuch für keine gute Idee halte. Und das Ganze teilte ich Mariana plump per "Whatsapp" mit. Es fiel mir alles andere als leicht. Mariana zu enttäuschen, Mariana weh zu tun, obwohl ich sie fest in mein Herz geschlossen habe. Weinend sass ich auf dem Hostelbett und tippte mit traurigem und schwerem Gemüt die Nachricht in mein Handy. Mann, Mann, so eine scheiss Situation. Warum kann ich mich nicht einfach verlieben? Ist mein Herz eingefroren? Mariana war zutiefst enttäuscht und traurig. Ich habe sie mit meiner Entscheidung eiskalt überrumpelt. Und es tat mir einfach Leid. Ein Tag voller Emotionen der in Tränen endete.