Gegenwind
19.09.2019
Heute Morgen schmeckte der Kaffee nicht wie gewohnt. Der Zucker war «alle». Ich packte meine sieben Sachen zusammen und tuckerte in die nächste Ortschaft «San Jose de Jachal». Von hier aus kann man über den Gebirgspass «Agua Negra» nach Chile reisen. Einer der höchsten Grenzübergänge der Welt. An der Tanke fragte ich nach, ob die Grenze passierbar ist. Lachend wurde meine Frage verneint. 5 Meter Schnee liegt da oben und so ist die Grenze bis Ende November geschlossen. Übrigens: Der Grenzübergang den ich im Norden von Chile nach Argentinien passierte, wurde kurz nach meiner Überfahrt wegen Schneefall ebenfalls für ein paar Tage gesperrt. Glück gehabt. Denn selten informiere ich mich im Voraus über die Wetterverhältnisse und fahre stattdessen unwissend los. Nun gut, ich führte meinen Fahrt weiter in den Süden fort. Auf der «schurrgeraden» Strasse bis nach "San Juan" herrschte kräftiger Gegenwind. Da schnellt der Benzinverbrauch hoch. Vor mir sah ich zwei Fahrradfahrer die sich durch den Wind kämpften. Zwei Fahrradfahrer aus dem schweizer Jura. Was für ein Zufall. Ich genoss die kurze Unterhaltung mit den Beiden und vergass vor Freude nach den Namen zu fragen. Ich fuhr weiter und dachte dabei darüber nach, was es wohl für ein Mühsal sein muss, sich mit dem Fahrrad durch den kräftigen Wind zu kämpfen. Nach einer kurzen Tagesfahrt von 180km erreichte ich die Ortschaft «San Juan». Ein wenig ausserhalb suchte ich nach einem geeigneten Platz für mein Zelt. Bei meiner Suche stiess ich auf eine kleine Wüstengegend. Ich fuhr wenige hundert Meter in die bizarren Hügel hinein. Gerade genug weit um das «Wuestenfeeling» erleben zu können. Die letzten Tage bin ich häufig durch solche Gegenden gefahren und heute wollte ich die Chance nutzen, in Mitten einer dieser Landschaften zu übernachten.