Resümee August
31.08.2019
Die ersten 12 Tage des Monats habe ich in Brasilien verbracht, 10 Tage in Paraguay, eine Woche in Bolivien bis ich Ende des Monats die Grenze zu Chile passierte. Der Monat ging schnell vorbei. Ich war viel unterwegs. Und wenn ich mir jetzt Gedanken mache, was ich in diesem Monat erleben durfte, fühlt es sich wie eine Ewigkeit an. Brasilien, mit seiner Abwechslungsreichen Landschaft und den fröhlichen und freundlichen Menschen gefiel mir ausgezeichnet. Das «Highlight» in Brasilien war der Besuch von Mariana in «Foz do Iguazu». Paraguay war betreffend Landschaft nicht wirklich spannend. Flaches Agrarland so weit das Auge reicht. Highlight in Paraguay war das Wiedersehen mit David den ich in Alaska kennenlernen durfte. Ich kam während meiner Reise durch Paraguay mehr mit aus Europa abstammenden Leuten als mit Einheimischen in Kontakt. Dass ich mich mit den «Mennoniten» auf Deutsch und mit Auswanderer aus der Schweiz auf «Schweizerdeutsch unterhalten konnte», war eine Wohltat und auf der anderen Seite fühlte es sich komisch an, ein "Europa" in einem fernen Land anzutreffen. In Bolivien stand die Natur wieder im Vordergrund. Schon wenige Kilometer nach Paraguay beeindruckten die Berge, die Täler und die Hochebenen. Der Salzsee «Salar de Uyuni" und die «Ruta de las Lagunas» als Höhepunkte. Mit den Menschen in Bolivien bin ich nur sehr wenig und wenn, dann nur kurz in Kontakt gekommen. In Bolivien hatte ich manchmal das Gefühl nicht wirklich willkommen zu sein. Vielleicht hat es auch damit zu tun dass Ausländer höhere Benzinpreise bezahlen müssen oder im dümmsten Fall gar kein Benzin kaufen können. Wollte ich mich über Strassenbeschaffenheit und Routenwahl informieren, bekam ich meist nur eine knappe Antwort. Von Einheimischen wurde ich selten vor schlechte Strassen gewarnt. Immer wurde mir mitgeteilt, es sei kein Problem und danach erwarteten mich teilweise sehr schlechte Strassen. Ich hatte das Gefühl dass oftmals nicht auf meine Anliegen eingegangen wurde. Ist auf eine Art auch sympathisch. So merkt man, dass man als Tourist nicht immer der König ist.
Ich war 2 Nächte zu Gast bei dem schweizer Auswanderer Michel (Paraguay), 4 Nächte durfte ich es mir im Clubhaus der «Christian Motorcyclists Association» in Asuncion (Paraguay) gemütlich machen. 1 weitere Nacht nahm mich Robert, der Präsident des Motorradclubs in Filadelfia (Paraguay) bei sich zu Hause auf (war also ganze 7 Tage zu Gast). 12 Nächte verbrachte ich in meinem Zelt und die restlichen 11 Nächte schlief ich in einem Hotelbett.
Bin diesen Monat sturzfrei 4352 km weit gefahren.
Besonderes:
- Kühle Nächte im Süden von Brasilien.
- Besuch von Mariana in Foz do Iguazu.
- Kostenlose Arbeiten an Gabriel in der Werkstätte «Okatech» in Asuncion.
- Wiedersehen mit David in Paraguay.
- Einzigartige Gastfreundschaft der Menschen in Paraguay.
- Kalte Nächte in Bolivien.
Emotionen:
Am Anfang des Monats überwiegte die Vorfreude auf den Besuch von Mariana. Ein wunderschönes Wochenende durfte ich mit Mariana erleben. Nach dem Besuch kamen Zweifel auf. Ein nächster Besuch war in Planung und plötzlich war ich mir dabei nicht mehr sicher. Ich musste enttäuscht feststellen, dass meine Gefühle, für eine gemeinsame Zukunft mit Mariana, nicht stark genug sind. Mariana mitzuteilen, dass ein nächster baldiger Besuch für mich nicht stimmig ist, machte mich traurig und unsicher. Nach dem Entscheid fühlte ich mich alleine und verloren. War ich unterwegs, ging es mir gut (viel Neues und wenig Zeit mir einen Kopf zu machen). Legte ich eine mehrtägige Pause ein, fühlte ich mich leer. So steckte ich auch am Ende des Monats, während dem Aufenthalt im Hostel in «San Pedro», in einer kleinen Krise. Ich fühlte mich schwach und antriebslos. Ich merkte, dass ich während dem Reisen schneller müde werde. Meine Schwester Rebekka fragte mich, ob ich nicht langsam gesättigt bin. Vielleicht ein treffender Ausdruck. Vielleicht bin ich gesättigt!? Genug Abenteuer, Genug Neues!? Zeit für ein Pause, Zeit für eine baldige Heimkehr!? Oder bin ich vielleicht einfach müde alles alleine entscheiden und planen zu müssen!? Alleine entscheiden und planen zu können stellt doch eine grosse Freiheit dar!? Oder vielleicht sollte ich weniger Planen und mich einfach treiben lassen, dass ich zurück zu meinem Glück finde!? Am Ende des Monats bleiben viele Fragezeichen stehen. Am Ende dieses Monats fühle ich mich unsicher und ratlos. Ich erlebte einen Monat voller Emotionen.