Schutz vor Regen und ungerechten Arbeitsbedingungen

30.01.2020
Die Nacht war kühl. Das waren wir uns gewohnt. Erstaunlicher Weise waren die Nächte hier kühler als die Nächte im tiefen Süden. Frühstücken und zusammenpacken. Langsam sind Andrea und ich ein eingespieltes Team. Schnell war Gabriel gesattelt. Wir fuhren los. Der Himmel war bewölkt und es sah ganz nach einem Regentag aus. In "Hornopiren" stoppten wir bei leichtem Regen vor einem Kaffee. Heisser Kaffee und eine heisse Dusche wurde geboten. Andrea nutzte den Halt um die spezielle Situation an ihrer Arbeitsstelle zu regeln. Spezielle Situation? Vor einigen Wochen plante Andrea die Ferien, buchte Flug und Fähre. Sie hatte die Daten für die gemeinsamen Ferien mit mir, von ihrer Chefin zugesprochen bekommen. Dann folgte der Hundebiss an Weihnachten. Andrea war für zwei Wochen krank geschrieben. In dieser Zeit änderte Andreas Chefin ihre Meinung und bestand darauf, dass Andrea ihre Ferien gleich nach den Kranktagen bezieht. Ferien hatte Andrea nicht wirklich. Die genähte Wunde an ihrer Hand entzündete sich erneut und sie musste in ihren aufgezwungenen Ferientagen erneut einen Arzt aufsuchen. Heute hätte Andrea zur Arbeit erscheinen müssen. Ungerecht behandelt, organisierte sich Andrea mit «Vitamin B» ein Arztzeugnis das bestätigt, dass Andrea auf Grund einer erneuten Entzündung ihrer Wunde, bis und mit dem 5 Februar krank geschrieben ist. Manchmal darf man auf unkonventionelle Weise dafür sorgen, dass man nicht «zu kurz kommt». Und in diesem Fall wird es dem Karma nicht schaden, da bin ich mir sicher. Unseren restlichen gemeinsamen Tage stand also nichts mehr im Wege. Mit unreinem Gewissen fuhren wir einer schöne Küstenstraße entlang. Die kleinen idyllischen Fischerdörfer lagen dicht am Wasser und die kleinen Fischerboote ankerten farbenfroh im Meer. Sogar Delphine konnten wir aus der Ferne sichten. Den ganzen Nachmittag waren wir unterwegs. Am Abend setzte strömender Regen ein. Im Nass auf einer holprigen Schotterstraße fahren machte mir keinen Spaß. Wir fanden einen Platz um das Zelt aufzustellen. Direkt am Meer wo ein Fluss hinein mündet. Optimal, denn Wasser hatten wir nur wenig dabei. Ungemütlich war es im Regen. Ich baute uns einen Regenschutz mit der grossen Plane. Die hatte ich die ganze Reise mit dabei und nur wenige Male benutzt. Jetzt war die Plane sehr willkommen. Mit dem Dach war es gemütlich und wir konnten kochen ohne Nass zu werden.