18.05.2018
Geweckt durch die Rancherin, die das Geld für die Übernachtung einkassierte, begannen wir unseren Tag in friedlicher Atmosphäre. Der Rausch der Gefühle war noch spürbar. Einer von Matthis Sorgen war die Erneuerung des Führerscheins. Da ein verlängertes Wochenende bevorstand, suchten wir uns in der nächsten Ortschaft ein gemütliches Café mit free Wifi. Nicht nur die Liebe geht durch den Magen, sondern auch gute Ideen und eine Portion Motivation brauchen Energie. Kurzum beschlossen wir, uns einfach mal was zu gönnen. Burger zum Frühstück. What else! (Falscher Werbeslogan zum falschen Produkt aber es passte ;-) )  Die Zeit verging wie im Flug. Unterdessen konnte ich Matthi wortlos ansehen, wenn sein Kopf vor lauter Überlegungen Rauch gefangen hatte. Ich denke, einem Menschen der viel überlegt sollte man den Raum geben seine Dinge erledigen zu können. Denn erst wenn der Kopf wieder frei ist, kann (bzw. so denke ich mir das) Matthi das Hier und Jetzt wieder geniessen. Also beschloss ich so gut wie es ging, Matthi zu unterstützen und schlug im vor, heute einfach alles zu erledigen was zu erledigen ist. Matthis Erleichterung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Matthi immer noch denkt, er müsse mir das Bestmögliche bieten. Ob er schon realisiert hat, dass das Beste schon im Gange ist? Ich liebe diese Einfachheit, dieses mich treiben lassen und einfach fortlaufend aufs Neue zu entscheiden was wir machen wollen. Für mich war alles ok, denn genau dies wollte ich erleben. Nicht planen, geniessen, schauen, fühlen und spüren. EINFACH SEIN! Ohne jeglichen Erwartungen und Termine. Ich bin Mama von zwei wundervollen Jungs und einfach mal keine Verantwortung zu tragen (nur für mich selbst) war ein sehr befreiendes Gefühl. Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe meine Jungs über alles, aber mal nicht stark sein zu müssen und mich mit all meinen Schwächen zu zeigen, war zum Einten dringend nötig und zum Anderen Erholung pur! Mein Leben in der Schweiz fordert zur Zeit viele gravierende Entscheidungen und ich erhoffe mir durch diese Reise einen distanzierten und klaren Blick zu erhalten. (Wir arbeiten daran :-) ) 
Das Wetter trotzte und wir erhielten von dem Besitzers des Cafés einen kleinen Geheimtipp für ein Hostel in der Nähe.
Ein Telefonat später, hatten wir ein Hostel für 2 Nächte gebucht und gaben uns so Zeit um einfach zu SEIN und natürlich alle Dinge zu erledigen. In der Stadtbibliothek  konnte Matthi in Ruhe alle seine Dokumente fertig erstellen, welche ich für ihn in die Schweiz bringen werde und dem Strassenverkehrsamt Basel ein wenig Feuer unterm Hintern machen werde. Was für eine Bürokratie! Für alles hat man ein Schlupfloch, aber von einem Schweizerbürger der auf Reisen ist, erwartet man dass er seine Reise unterbricht und zurück in die Schweiz kommt, um irgend eine  "Dubeli" Untersuchung zu machen damit er seine Kategorien behalten darf. Zum Glück muss man nicht alles verstehen und wir haben auch so eine Lösung gefunden. Bei gemütlichen Abendessen im Hostel und einer unglaublichen , begabten Showeinlage von Matthi am Schlagzeug ;-) (siehe Video) beendeten wir den Tag todmüde und fielen ins Bett.