Der längste Tag in meinem Leben
25.04.2018
Der letzte Tag in Australien war angebrochen. Ein merkwürdiges Gefühl nach dem langen Aufenthalt in diesem Land. Irgendwie war ich noch gar nicht bereit weiterzureisen und irgendwie war ich auch noch nicht bereit um mich von Lea zu verabschieden. Zum Abschied frühstückten Lea, Chris, Ramon (Kollege von Chris) und ich am späten Morgen in einem italienischen Restaurant. Um 14:00 Uhr musste ich dann aber los. Lea begleitete mich bis zum Zentralbahnhof. Den Abschied gestalteten wir kurz jedoch nicht ganz schmerzlos. Ich durfte wahrlich eine wunderschöne Zeit mit Lea verbringen. Gemischte Gefühle begleiteten mich auf dem Weg zum Flughafen. Auf der einen Seite viel mir der Abschied schwer auf der anderen Seite war ich super nervös betreffend der bevorstehenden Reise. Wird die Einreise nach Amerika mit meinen zwei Pässen klappen, wo muss ich welchen Pass vorweisen und überhaupt, ist Gabriel auf gutem Weg? Beim Einchecken am Schalter zeigte ich den neuen Pass vor mit dem ich auch den Flug gebucht hatte. Und prompt ob ich noch einen zweiten Pass besitze. Irgendwie war der Andere Pass im System vermerkt. Ich wurde nervös. Ich händigte meinen zweiten Pass aus. Wie ist das möglich dass ich zwei Pässe besitze, wurde ich gefragt. Ich wurde noch nervöser. Hoffentlich krieg ich jetzt keine Probleme. Die Frau am Schalter griff zum Hörer des Telefons und tätigte einen Anruf. Nervös, Nervös. Danach übergab sie mir mein Flugticket und meine zwei Pässe. Die beiden Pässe seien jetzt im System miteinander verknüpft. Ich soll jedoch für meine Reise nur den neuen Pass gebrauchen. Hui, hoffentlich gibt das keine Probleme bei der Einreise in die USA. Das Ausreisen klappte soweit gut und um 16:25 Uhr startete das Flugzeug. Nochmals Glück gehabt. Auch betreffend der Ausreise von Gabriel war ich glücklich. Ich bin in den letzten Monaten durch das Land gedüst ohne die obligate Registrierung zu erneuern, bin vermehrt auf kostenpflichtigen Highways gefahren ohne die Gebühren zu erstatten und habe eine unbeglichene Parkbusse in meiner Tasche. Als Kleinkrimineller habe ich das Land verlassen und hoffe dass das Alles, abgesehen von der «Karma-Geschichte», keine Konsequenzen von sich trägt. Am 01.07.2016 startete ich meine Reise um die Welt und bin ab diesem Zeitpunkt immer weiter in die Zukunft (Zeitzonen) gereist. Heute reiste ich aus der Zukunft in die Vergangenheit. Nach 9 Stunden und 30 Minuten Flugzeit kam ich heute Morgen um 6:00 Uhr in Honolulu an. 10 Stunden und 30 Minuten früher als ich heute Nachmittag gestartet bin. Irgendwie verwirrend. Ich kann den gleichen Tag nochmals erleben (Wie im Film: Täglich grüsst das Murmeltier). Die Einreise in die USA verlief problemlos. Keine Fragen nach meinem zweiten alten Pass, den ich in einen adressierten Briefumschlag steckte und versiegelte (Hat mir ein Reisender vorgeschlagen. Auch am Zoll darf persönliche Post nicht einfach so geöffnet werden). Den 25.04 erlebte ich zum zweiten Mal. Dieses Mal auf der Insel O'ahu. Mit dem Bus fuhr ich nach Waikiki, ein touristischer Stadtteil von Honolulu. Ich spazierte müde durch die Strassen legte mich am Strand für ein paar Stunden aufs Ohr und erfrischte mich danach im klaren Wasser des pazifischen Ozean. Gegen Abend verlies ich den teuren und von Touristen überfluteten Ort und bewegte mich wieder an den Flughafen. Um 22:25 Uhr sass ich im Flugzeug das mich nach Vancouver bringen wird. Auf dem letzten Flug hatte ich Glück, ich konnte auf einer freien Sitzreihe ein wenig schlafen. Doch, müde genug, gelang es mir auch in diesem Flugzeug trotz Sitznachbarn einzuschlafen. Es war ein langer Tag. Der längste 25.04 den ich bisher erlebte.
