Auf und davon
15.07.2018
Ganze 12 Stunden am Stück habe ich geschlafen. Der Schlaf war tief. Nicht einmal die Güterzüge konnten mir den Schlaf stehlen. I fuhr nach Canmore. Rüstete mich für die Weiterreise aus. Wasser und Benzin tanken. Proviant einkaufen. Ich muss mein Lebensstil ändern. Wieder vermehrt selber kochen. Zuviel Geld habe ich in den letzten zwei Monaten ausgegeben. Besonders in der Stadt konnte ich dem Luxus nicht wiederstehen. Da eine Cola, dort ein Kaffee und zwischendurch ein Sandwich. Die kleinen Ausgaben summieren sich schnell. Kleine Beträge neben den grossen, die ich hier in Calgary zu verbuchen hatte. Neue Reifen, der Shockabsorber und das Material für den Service. Zum Abschluss habe ich mir ein Ticket für das Rodeo und eine neue Kompaktkamera gekauft. Meine alte Kamera hat langsam aber sicher ausgedient. Der Sucher ist kaputt, hinter der Linse hat sich Staub angesetzt und die Tasten funktionieren nur ab und zu. Habe eine identische Sony HX90V gekauft. Ich komme mit dieser Kamera sehr gut zurecht und mit der Neuen macht das Fotografieren wieder richtig Spass. Alles in allem ein richtig teurer Aufenthalt in Calgary. Bevor ich mich auf den weiteren Weg Richtung Süden aufmachte, besuchte ich nochmals das Nordic Center in Canmore das ich in den letzten Tagen mehrmals aufsuchte. Duschen, Kleider waschen und mein Tagebuch aktualisieren. Schluss mit, zwischen Canmore und Calgary hin und her fahren. Jetzt geht's weiter in den Süden. Erst um 16:00 Uhr verließ ich die Gegend in der ich mich eine ganze Woche aufhielt. Ich wählte eine Route die mich in den Rocky Mountains weiter in den Süden führte. Zu schön der Anblick der Bergwelt um sie gegen eine Route im Flachland zu tauschen. Auf Schotterstraßen tuckerte ich durch eine wunderschöne Landschaft. Der hart erarbeitete Glanz von Gabriel versteckte sich nach wenigen Minuten unter einer Staubschicht. Die Fahrt durch die pure Natur machte richtig Spass. An einem kleinen Fluss kochte ich mir voller Elan eine Portion Pasta. Will doch meinen Vorsatz umsetzen. Gleich neben meinem Kocher platzierte ich mein Zelt. Ich freute mich auf die Nacht. Statt Lärm von Güterzügen, das beruhigende Rauschen vom Fluss. Statt dem Gestank von Urin, der wohlriechende Duft der Natur.