Im Flachland

17.07.2018

Strecke 17.07.2018

Geschlafen habe ich an einem Fluss ausserhalb des «Glacier Nationalparks». In den Nationalparks ist wildes Zelten nicht erlaubt. Am Fluss war ich nicht alleine. Viele Camper wählten den gleichen Platz. Ich platzierte mein Zelt am gestrigen Abend gleich neben einem offroad-tauglichen, Unimog-ähnlichen Wohnmobil. Das optimale Gefährt für eine Langzeitreise, dachte ich. Bis in den frühen Nachmittag war ich heute Morgen mit den Besitzern in interessante Gespräche vertieft. Darrell und Lily haben im Alltagstrott schwer gearbeitet. Darrell erkrankte an einer schwerheilbaren Krebsart. Höchste Zeit um Träume zu verwirklichen. Die beiden verkauften ihr Haus und investierten in ein mobiles Zuhause. Ihr ganzes Gut und Haben immer mit dabei. Mit ihrem dreizehnjährigen Sohn sind sie seit drei Monaten auf Reisen. Den Traum leben so lange es die Umstände zulassen. Die drei beeindrucken mich. Mutig, diesen Schritt zu wagen. Als Familie in eine ungewisse Zukunft. Mit den besten Zukunftswünschen verabschiedete ich mich, düste davon, in die ungewisse Zukunft. Nach zwei Stunden sah ich die Berge in meinem Rückspiegel verschwinden. Vor mir lag schier endloses Flachland. Die Strassen zeigten «schnurgeradeaus». Weide- und Ackerland füllten die Landschaft mit sanften Farben aus. Mal was anderes als Berge. Endlose Weite. Ein Gefühl von endloser Freiheit. Am Abend stoppte ich In einem kleinen Dorf vor einer Bar. Lecker, ein erfrischendes kühles Bier nach Tagestemperaturen bis zu 31 Grad. Auf einer Schotterstrasse stach ich nach der Erfrischung durch die Felder. Wieder in Richtung Hügel und Berge. An einem kleinen Bach fand ich eine gemütliche Stelle für die Nachtruhe. Idyllisch and einsam.