Banalitäten
19.07.2018
Tagwach um 7:00 Uhr!? Selten krieche ich so früh aus meinem Zelt. Umso besser, es gibt viel zu tun. Kartenmaterial installieren, duschen, Kleider waschen, Proviant einkaufen, Informationen einholen was es im nächsten Nationalpark zu sehen gibt. Eigentlich nicht ein tagfüllendes Programm, doch auf Reisen benötige ich für alltägliche Dinge ein wenig mehr Zeit als zu Haus,e wo ich genau weiss was ich wo vorfinde. Auf Reisen muss man die verschiedenen Dinge aufsuchen. Sich erstmals orientieren. Betreffend Orientierung: Ich bin von meinem Berg ins Tal gefahren. Erreichte die nächst grössere Ortschaft «Bozeman» schon nach einer knappen Stunde. Ein Kaffee mit Wifi war schnell gefunden. Weniger schnell verlief der mühsame Prozess das Kartenmaterial zu installieren. Um 14:00 Uhr verlies ich das Kaffee endlich. Kartenmaterial inklusive. War erneut ein wenig genervt. Kein Wunder. Hunger. Ich suchte eine Parkanlage auf und kochte mir Reis. Danach besuchte ich das öffentliche Schwimmbad. Fragte ob ich duschen darf. Ein klares Nein kriegte ich als Antwort. Ok. Nächster Punkt. Einige Kilometer weiter kaufte ich im Supermarkt neuen Proviant ein. Das war einfach. Eine Dusche wäre halt schon angenehm. Auf meiner «Reiseapp» suchte ich nach einer öffentlichen Dusche und wurde fündig. 30km entfernt, jedoch auf meinem Weg. Fand dort keine Dusche vor. Lediglich eine öffentliche Toilette. Nun gut, keine Dusche. Gewaschen habe ich mich und meine Kleider auf der Toilette trotzdem. Wohlriechen stieg ich in den Sattel. Bereits 18:00 Uhr. Den Punkt mit Informationen einholen, lasse ich für heute bleiben. Den ganzen Tag benötigte ich um drei Dinge zu erledigen. Ja, man benötigt für banale Dinge meist ein wenig mehr Zeit auf Reisen. Zum Glück habe ich Zeit. Und zwar eine Menge davon. Ich fuhr weiter. Einen Schlafplatz aufsuchen und unterwegs etwas kochen als Ziel. War schon wieder hungrig. Ich fuhr an einem Burger-Imbiss vorbei als ich die Ortschaft verlassen wollte. Nein, das verkneife ich mir jetzt. Habe genug Proviant um etwas zu kochen. Eine Minute später bestellte ich einen Burger. Lecker schmeckte der. Zufrieden fuhr ich weiter und platzierte mein Zelt 30km vor dem «Yellowstone Nationalpark». Die Landschaft gefällt mir hier in den USA ausgezeichnet und seit zwei Wochen verwöhnt mich das Wetter mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Viel «erfahren» konnte ich heute nicht. Umso mehr genoss ich den kurzen Ritt in den Abend hinein.