Stampede
14.07.2018
Oh Mann, das war eine ungemütliche Nacht. So richtig gut konnte ich meine Hängematte nicht unter dem Anhänger anbringen. Es war unbequem und es regnete. Kein Problem, ich war vor dem Regen geschützt, doch es begann fürchterlich zu stinken als der Regen den Platz um mich herum anfeuchtete. Anscheinend ein beliebter Platz um zu urinieren. Nach wenig Schlaf packte ich meine Dinge heute Morgen zusammen, fuhr ein paar Häuser weiter und parkierte Gabriel erneut auf dem BMW-Parkplatz. Dort begrüsste mich Juan (Mitarbeiter BMW-Blackfoot) der mich vor knapp einer Woche so herzlich begrüsst hatte. Juan verkauft über den Mittag Hotdogs für Mitarbeiter und Kunden. Er offerierte mir einen leckeren Hotdog und deckte mich mit zwei T-Shirt ein. Ein Werbegeschenk, flüsterte er mir mit einem Lächeln zu. «Juan Amigo Lopez» du bist ein grossartiger Mensch und ich danke Dir von ganzem Herzen dass du Dich mit deinem riesengrossen Herzen um mich gesorgt hast. Nach dem Imbiss spazierte ich zur Bahnstation . Zwei Haltestellen später stand ich vor dem Ticketschalter des Stampede-Stadion. Witzig, zu hause habe ich das Rodeo vielmals im Fernseher mitverfolgt. Irgendwie faszinierte mich das Rodeo schon längere Zeit. Und jetzt? Jetzt stehe ich vor dem grossen Rodeo-Event. Doch! Für andere Shows kann ich ein Ticket kaufen, das Rodeo ist ausverkauft!, wurde mir am Ticketschalter mitgeteilt. Oh Mann, was für ein Pech. Ich versuchte es trotzdem noch an einem anderen Eingang. Und während ich in der Schlange stand, verkaufte mir ein Herr eines seiner übriggebliebenen Tickets. Was für ein Glück. Vor wenigen Minuten war ich frustriert und jetzt hielt ich überglücklich ein Rodeo Ticket in der Hand. Mit diesem Ticket konnte ich sogar auf der Tribüne Platz nehmen Ich konnte das ganze Spektakel mit einer guten Sicht geniessen. Wilde Kerle diese Cowboys. Beeindruckend, das Können der Cowboys und Cowgirls. Atemberaubend, das Zusammenspiel von Mensch und Pferd. Furchteinflössend, der Ritt auf den monströsen Bullen (Siehe Video: »Stampede»).
Die Show vermochte mich zu wecken. Nach dem Spektakel machte ich mich dennoch auf den Rückweg. Zu viel Menschen hier. Zurück im Sattel von Gabriel musste ich mir dann doch zugestehen dass ich immer noch total müde von der letzten Nacht bin. Fühlte mich nicht fit wie ein Cowboy. Ich verlies die Stadt und fuhr einmal mehr in Richtung Canmore. Dieses Mal endgültig. Werde nicht mehr in die Stadt zurückkehren. Für ein letztes Mal stellte ich mein Zelt an den ungemütlichen Platz an dem die Nachtruhe vom Lärm der Güterzüge gestört wird. Egal, Hauptsache Legal und vor allem, Hauptsache Schlaf. Den hatte ich bitter nötig. Super müde schlief ich kurz vor 22:00 Uhr ein.