Schneckentempo

02.02.2019
Im kleinen Staedtchen Guatape (Bild) liessen wir uns einen Morgenkaffee schmecken. Morgenkaffee ist vielleicht irrefuehrend, denn es war schon wieder kurz vor Mittag als wir die Unterkunft verliessen. Ich genoss die Moeglichkeit mich mit Cara unterhalten und Erlebnisse teilen zu koennen. Zu zweit verfliegt die Zeit jedoch so noch viel schneller. Zurueck auf der Strasse waren wir wiederum erst am Nachmittag. Spielt ja eigentlich gar keine Rolle, doch ein wenig unruhig machte mich die Situation trotzdem. Ich hatte mir vor Caras Anreise einen Reiseplan ausgedacht und verschiedene interessante Orte auf der Karte markiert, die ich gerne sehen moechte. Also nichts wie los. Die heutige Route sah auf der Karte vielversprechend aus. Sicherlich bessere Strassen als gestern und Einheimische versicherten mir dass die Strassen der geplanten Route asphaltiert sind. Super, dachte ich, so koennen wir in den wenigen verbleibenden Stunden bei Tageslicht doch noch ein wenig Strecke machen. Ueber «San Rafael» und «San Carlos» fuehrte uns der asphlatierte kurvige Weg. Es war Samstag und in den kleinen Ortschaften war so einiges los (Siehe Video: «von Guatape nach San Carlos»). Die Landschaft aenderte sich wahrend der Fahrt. Das Klima ploetllich wieder tropisch feucht. «Dschunglige» Regenwaelder ueberraschten. Nach «San Carlos» war dann ploetzlich Ende mit Asphalt. Genaue Auskunft ueber die weitere Strassenbeschaffenheit konnte ich bei den Einheimischen nicht einholen. Der eine Herr teilte mir mit, dass nur ein kurzes Stueck schlechte Strasse vor uns liegt und ein andere Herr versicherte uns dass wir ueber eine Stunde benoetigen um die 20km bis zur naechsten Ortschaft zuruechzulegen. Dass war mir zu unsicher und die Sonne verschwand schon hinter den Bergen. Wir beschlossen nach «San Carlos» zurueckzufahren und reservierten uns per Internet ein Zimmer in einer Finka. Dauerte eine Weile bis wir die Finka fanden. Doch da war kein Mensch vor Ort. Ein hilfsbereiter Herr fuehrte uns mit seinem Motorrad zu einem anderen Hotel und sorgte sich darum dass wir dort ein Zimmer kriegen konnten. Wieder kamen wir in der Nacht an, wieder ernaehrten wir uns durch den Tag eher schlecht als recht. Nein, das ist so keine gute Art zu reisen, da waren Cara und ich uns einig. Schlussendlich hatten wir lediglich 50km zurueckgelegt. Wenn wir so weiterreisen koennen wir auf keinen Fall die interessanten Orte weiter im Osten erkunden. Morgen wollen wir zeitig los und uns rechtzeitig ernaehren um nicht hungrig und erschoepft in der Nacht irgendwo anzukommen.