Einreise nach Frankreich

18.03.2020
Die Sorgen begleiteten mich durch die Nacht und um zu frühstücken hatte ich keine Lust. Der bevorstehende Grenzübertritt schlug mir auf den Magen. Nach 130km Fahrt erreichte ich die Grenze. Ein paar Polizisten standen auf der Straße. Ich wurde nicht gestoppt und schon war ich in Frankreich. War's das? Keine Kontrolle, keine Fragen? Tatsächlich, das war's. Ich liess mich von Medien und den Geschichten anderer Leute einschüchtern, machte mir grosse Sorgen und jetzt war die Einreise so was von einfach. Unglaublich! In der nächsten Ortschaft nahe der Grenze wurde ich dann doch noch von der Polizei gestoppt. Nach einer schriftlichen "Fahrerlaubnis" wurde gefragt. Ohne Erlaubnis muss ich in Frankreich eine Busse von 130 Euro bezahlen. Bezahlen musste ich nicht und die nötige Erlaubnis konnte ich mir sogleich auf dem Polizeiposten einholen. Ein Papier musste ich ausfüllen. Mein Name, der Grund für meine Reise und meine Unterschrift. Das Papier wurde von der Polizei weder mit einem Stempel noch mit einem Unterschrift versehen. Ich erteile mir sozusagen selbst die Erlaubnis durch Frankreich fahren zu dürfen. Nichts leichter als das. Sehr sympathisch die Franzosen! Wie gestern fuhr ich den ganzen Tag. Heute waren die Temperaturen angenehm. Bei 20 Grad fuhr ich unter blauem Himmel an vielen schönen Ortschaft vorbei. Ich fragte mich dabei, ob es wirklich Sinn macht, mich von der "Coronavirus-Situation" beunruhigen zu lassen. Schon gestern fuhr ich an schönen Ortschaften und Gegenden vorbei ohne sie zu besuchen. Fuhr und fuhr, ohne zu geniessen. Schlussendlich hielt ich mich an mein Vorhaben, schnellstmöglich nach Hause zu kommen und machte richtig Strecke. Europa ist klein und das was ich jetzt verpasse, kann ich zu einem "gesünderen" Zeitpunkt besuchen. Wenn Normalität zurückkehrt und wieder Menschen auf der Strasse anzutreffen sind. Nach 500km Fahrt verspürte ich leichte Schmerzen im Arm. Zeit um zu ruhen. Müde platzierte ich mein Zelt auf einer Raststätte neben der Schnellstraße. Dort kräftige ich mich mit einem Abendmahl bevor ich im Zelt verschwand (Siehe Video: „Einreise nach Frankreich").