Karneval im Hospital

27.02.2020
Unruhig habe ich geschlafen. Nicht wegen den Schmerzen, denn dieses wahren wirklich minimal. Nein, die bevorstehende Operation am späten Nachmittag machte mich nervös. Vor der Operation besuchten wir Gabriel. Thomas konnte ihn tatsächlich reparieren. Eine Testfahrt stand noch aus. Diese konnte Thomas nicht durchführen, weil ich nach dem Unfall den Schlüssel in meine Hosentasche gesteckt hatte. Andrea fuhr mich zu Thomas Werkstatt. Das Gepäck, das mit Gabriel mitfliegen wird, hatten wir mit dabei. Es war ein kurzer Besuch. Ich deponierte Motorradkleidung, Helm und Gepäck. Danach verabschiedete ich mich von Thomas, der mir nun das zweite Mal in einer unglücklichen Situation geholfen hat. Er hat mich reich beschenkt und ich hoffe sehr, dass ich Thomas in meinem Leben etwas davon zurückgeben kann. Was für ein hilfsbereiter und gütiger Mensch.
Gabriel stand nun zum Abholen bereit. Andrea fuhr mich ins Spital. Um 14:30 mussten wir vor Ort sein. Nach zwei Stunden warten ging es los. Ich war nervös. Doch nicht lange. In der Umkleidekabine lockerte sich meine Stimmung. Ich musste mich für die OP in andere Kleidung werfen und diese sah schrecklich lustig aus. Karneval im Hospital! Lachend durfte ich es mir auf einem Bett gemütlich machen. Es wurde mir ein Beruhigungsmittel gespritzt. Danach wurde ich in den Operationssaal geschoben. Dort wurde ich mit weiteren Drogen benebelt und mein rechter Arm wurde in Narkose versetzt. Dann ging alles unmerklich schnell von statten. Eigentlich war ich am Vorgang sehr interessiert, doch zuschauen durfte ich nicht. Gerne hätte ich viele Fragen gestellt, doch ich war zu benebelt und schon war der ganze Spuk vorbei. Ich wurde aus dem Operationssaal geschoben, musste noch eine weitere halbe Stunde ruhen bevor ich mit Verdacht entlassen wurde. Andrea wartete im Wartesaal auf mich. Dort wurde mir ein kleines Abendmahl aufgetischt. Ich hatte riesen Hunger, denn seit gestern Abend um 23:00 Uhr durfte ich keine Flüssigkeit und Nahrung mehr zu mir nehmen. Hunger hatte ich nach dem kleinen Häppchen immer noch. Andrea fuhr mich zu ihrer lieblings Pizzeria. Lecker, lecker! Mit vollen Bäuchen und erleichtert, dass die OP problemlos verlaufen ist, kehrten wir am späten Abend in die Wohnung zurück.