Pichidangui
Andrea investierte vergangene Woche nebst der Arbeit viel Zeit um ihre Arbeitskollegen/innen anzuschreiben. Sie setzte alles daran, ihre Arbeitseinsätze mit Kollegen/innen abzutauschen um mit mir mehr Zeit verbringen zu können. Die bisherige gemeinsame Zeit konnten wir nicht in vollen Zügen genießen. Immer waren da Dinge, die erledigt werden mussten. Ausserdem war ich angespannt. Die Zusammenarbeit mit den Versicherungen stimmte mich unzufrieden. Heute überraschte mich Andrea mit der Nachricht, dass sie alle Arbeitseinsätze abtauschen konnte und wir die verbleibende Tage zusammen geniessen können. Und nicht genug der Überraschungen, Andrea lud mich dazu ein, ein paar Tage im Ferienhaus der Familie an der Küste zu verbringen. Ich freute mich riesig! Gegen Abend machten wir uns auf den Weg. Nach 200km Fahrt erreichten wir die gemütliche Bleibe in der kleinen Ortschaft "Pichidangui". Eine ruhige Umgebung, frische Luft und eine mehr als bezaubernde Frau an meiner Seite. Ach, wie schön ist das Leben! Ich genoss die zwei Tage fern von der Stadt in vollen Zügen. Wir schliefen jeweils lange aus, sahen uns weitere Staffeln von "La Casa de papel" an, gingen spazieren, machten einen Ausflug zur berühmt berüchtigten Höhle "Cueva de la Quintrala", grillierten im Garten und liessen die Seele baumeln. Die zwei Tage waren im Nu vorbei. Am Nachmittag vom 03.03 mussten wir uns schon wieder auf den Rückweg machen. Ein Treffen mit "Julio" (der Agent, der sich um die Verschiffung von Gabriel kümmern wird) und eine Kontrolle im Spital standen an.
Der Ausflug an die Küste hatte richtig gut getan und ich bin Andrea sehr dankbar dafür. Kurz vor 19:00 Uhr waren wir zurück in der Wohnung und wenige Minuten später stand "Julio" vor der Tür. Ich übergab ihm die für die Verschiffung nötigen Dokumente und die grosse Summe an Bargeld. Das Geld stellte mir Andrea zur Verfügung weil ich mit meinen Kreditkarten jeweils nur kleine Beträge beim Bankautomaten abheben kann. Ich war nun langsam richtig hoch verschuldet. Ein Dokument fehlte. "Julio" teilte mir mit dass er eine "Vollmacht" benötigt um Gabriel verschiffen zu können. Ausserdem fragte er mich, an welchem Tag Gabriel in Madrid ankommen soll. Ja wie jetzt? Anscheinend war dem Herr, obwohl ich ihm die Information geschrieben hatte, nicht klar, dass ich schon Übermorgen dass Land verlasse und dass ich damit rechnete dass Gabriel so schnell wie möglich in Madrid eintreffen wird. Die Fragen verunsicherten mich. Wenn das nur alles gut geht. Ich verabschiede mich von "Julio". Mann, Mann, zum Glück war das Treffen Heute und nicht Morgen. Das dringend nötige "Vollmacht-Schreiben" kann ich so noch "auf den letzten Drücker" organisieren.