Hallo Gabriel

13.03.2020
Kurz vor dem Einschlafen habe ich gestern dann doch noch die erfreuliche Nachricht erhalten, dass ich Gabriel abholen kann. So war ich heute frühzeitig unterwegs. Um 10:30 Uhr betrat ich das Cargo-Gelände am Flughafen. Es dauerte eine Weile bis ich das richtige Lagerhaus gefunden hatte. Im Büro musste ich zuerst den Papierkram erledigen. Danach musste ich beim Flughafenzoll die Papiere vorzeigen und genehmigen lassen. Weil ich ein schweizer Kennzeichen besitze und keins von der EU, dauerte das Prozedere eine Weile. Ausserdem wollte ich das "Carnet de passage" abschliessend stempeln lassen. Auf der letzten Seite muss durch den Zoll bestätigt werden, dass ich mein Motorrad wieder zurück nach Europa gebracht habe. Nur mit dieser Bestätigung kann ich das Geld zurückverlangen das ich vor meiner Reise beim Automobilclub deponieren musste. Stolze 2500.- warten auf mich. Den Stempel kriegte ich jedoch nicht. Der Beamte war einfach nicht gewillt sich der Sache anzunehmen. Nun gut, wenigstens wurden die anderen Papiere bearbeitet. Ich spazierte zurück zum Lagerhaus und legte die Papiere vor. Nun war es so weit. Gabriel wurde mit dem Gabelstapler vor meine Füsse gestellt. Endlich! Hallo Gabriel! Nun, der Boden des Lagerhaus war 2 Meter höher als das Gelände vor dem Gebäude. Der Arbeiter war nicht gewillt mein Gabriel auf den Vorplatz zu stellen. Bravo, heute hatte ich mit den falschen Leuten zu tun. Ich ging zurück ins Büro und fragte bei der Chefin höfflich nach, ob die Möglichkeit besteht, mir mein Motorrad auf den Vorplatz zu stellen. Danach war dies plötzlich kein Problem mehr. Auf dem Vorplatz packte ich Gabriel mit grosser Freude aus. Montierte Vorderrad, Seitenspiegel, und Batterie. Ich zurrte das Gepäck fest und schlüpfte in meine Motorradkleidung. Um 16:00 Uhr verliess ich das Gelände, fuhr an die Tanke und anschliessend zu einem Zeltplatz der sich ganz in der Nähe vom Flughafen befindet. 19 Euro hätte ich für eine Nacht auf dem Zeltplatz bezahlen müssen. Teurer als das Hostel im Zentrum. Hmm, eigentlich wollte ich mit meinem Nummernschild, das nicht zugelassen ist, nicht in die Stadt fahren. Am Rande der Stadt wollte ich noch ein paar Tage verweilen bis meine Hand wieder kräftiger ist, doch  der Preis für den Campingplatz erschien mir absurd. Um 17:00 Uhr stand ich vor dem Hostel das ich am morgen verlassen hatte. Obwohl es vielleicht nicht die beste Idee ist mich noch länger im "Coronavirus verseuchten" Madrid aufzuhalten, bezahlte ich für vier weitere Nächte. Meine Hand braucht noch ein wenig Zeit um zu Kräften zu kommen und so Gabriel sicher lenken zu können.