Atemberaubend

26.04.2019
Um 9:00 ging's los. Nach dem gestrigen Tag auf Asphaltstraßen wählte ich heute kleinere Strassen. Ab «Huamachuco» war ich auf Schotterstrassen unterwegs die immer schlechter wurden. Bei der Nachfrage über den Strassenzustand in einem Dorf wurde mir von Lokals abgeraten weiter in diese Richtung zu fahren. Hmm, wenn Lokals das sagen ist das schon ein wenig beunruhigend, doch ich fuhr weiter. Ich hatte genügend Proviant im Gepäck und ich wollte den stundenlangen Weg nicht zurück fahren. Kurze Zeit später stand ich vor einem Lastwagen der steckengeblieben war. Seit gestern Abend arbeiteten die Leute daran das Gefährt wieder aus dem Schlamm zu kriegen. Ich bekam von den netten Leuten ein paar warme Kartoffeln zur Stärkung. Neben dem LKW hatte es gerade genug Platz dass ich an ihm vorbei fahren konnte. Hmm, was erwartet mich wohl auf dem weiteren Weg? Ehrlich gesagt machte ich mir schon Sorgen. Ich war jetzt soweit dass ein Zurück nicht mehr in Frage kam. Der Strassenzustand blieb gleich. Nicht schlechter und auch nicht besser. Ein Geholper über Stock und Stein. Ich befand mich nun auf über 4000m Höhe, die Nacht stand kurz bevor und das Ende der Holperstrasse noch über 30km entfernt. Ich stellte mein Zelt auf und deponierte Gabriels Batterie als erstes darin. Hier will ich wirklich nicht stecken bleiben, denn hier sind nur wenige Leute unterwegs. Ich kochte mir Spaghetti und sorgte mich dabei über den weiteren Weg der mich Morgen erwartet. Es war schon Nacht und während ich mich um meine Sorgen sorgte, tuckerten zwei Einheimische auf einem Motorrad vorbei. Was für mich ein riesengroßes Abenteuer darstellt ist für sie normaler Alltag. Unglaublich! Der Tag war aufregend und ich durfte mich glücklich schätzen dass das Wetter mitspielte. Bei schönem Wetter konnte ich durch eine atemberaubende Szenerie holpern (Siehe Video: "Atemberaubend») Früh ging ich schlafen. Meine erste Nacht über 4000m Höhe. Wenn das nur gut geht.