Höhle von Quiocta und Sarkophage von Karajia
20.04.2019
Wecker stellen. Eigentlich nicht mein Ding. Doch ich versprach Nataly sie heute nochmals zu chauffieren, mit der Idee dass sie am Abend nach der letzten Sehenswürdigkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihrem Hotel zurückkehrt. Ich zwang mich also um sieben Uhr aus dem Bett und holte Nataly ab. Eine Stunde später standen wir vor dem Eingang der Höhle «Quiocta». Ohne Guide durften wir nicht in die Höhle, doch wir hatten Glück. 20 min später erreichte eine kleine Touristengruppe die Höhle und wir konnten an der Führung teilnehmen. Auf dem schlammigen Boden stapften wir durch die Höhle und bestaunten Stalaktiten und Stalagmiten. Nach einer Stunde im Dunkeln standen wir wieder am Tageslicht. Auf zur nächsten, nur 30 km entfernten, Sehenswürdigkeit. Auf halbem Weg besuchten wir die Eltern einer Kollegin von Nataly. Prompt wurden wir von Isabel und Gilberto zum Mittagessen eingeladen. Es war super gemütlich bei den zwei warmherzigen Gastgebern, doch es blieb bei einem kurzen Besuch. Wir wollten weiter. Ich ärgerte mich über den Regen der uns auf dem weiteren Weg begleitete. Mann dieses Wetter. Jeden Tag fallen ein paar Tropfen und machen die Schotterstrassen rutschig und unberechenbar. Und schwupps, lagen Nataly und ich tatsachlich auf dem Boden. Ein lehmiger Abschnitt war besonders rutschig. Mein erster Sturz mit einem Gast im Sattel. Schnelles Fahren lassen die Strassenverhältnisse nicht zu, so kamen wir glücklicher Weise im Schneckentempo zu Fall. Verletzt haben wir uns dabei nicht und auch Gabriel nahm keinen Schaden. Trotzdem, ich ärgerte mich noch mehr über die mühsamen Strassenverhältnisse. Kurze Zeit später erreichten wir einen Parkplatz und nach 20 Minuten Fussmarsch standen wir vor den Sarkophage von Karajia. Karajia ist eine Begräbnisstätte der «Chachapoya-Kultur». In einer Felswand stehen hier die erstaunlich gut erhaltenen Sarkophage in denen Mumien von vermutlich Fürsten der Chachapoyas gefunden wurden. Es war schon nach 17:30 Uhr als wir zum Parkplatz zurückkehrten. Noch 40 Minuten Tageslicht. Eigentlich hatten Nataly und ich abgemacht dass sie mit Kleinbussen nach Chachapoyas zurückkehrt, doch irgendwie wollte ich die junge Dame hier nicht alleine zurücklassen. In der Dunkelheit fuhren wir in die Stadt zurück, stärkten uns mit Hühnchen und Pommesfrites. In einer Bar liessen wir den Abend bei ein, zwei Bier ausklingen bevor wir uns verabschiedeten. Es war nach Mitternacht und ich hatte Glück dass ich zu dieser Zeit noch ein günstiges Hostelbett finden konnte. Ich freute mich auf den Schlaf. Die zwei Tage machten Spass und waren auf der anderen Seite sehr ermüdend. Konzentriertes Fahren auf den schlechten Strassen zerrte an meinen Kräften, doch in erster Linie war es die Verständigung auf Spanisch die sehr anstrengend war. Aufmerksam zuhören und dabei wenig verstehen war frustrierend. So oder so, den ganzen Tag war ich irgendwie verärgert und ich freute mich darauf mich auszuruhen. Morgen geht es alleine weiter, ohne von einem Wecker aus dem Schlaf gerissen zu werden.