Resümee März

31.03.2019
Obwohl ich in den ersten 9 Tagen 1100km in Kolumbien zurückgelegt habe und einige Highlights, wie die Ruinen und Wasserfälle von «San Agustin», die Kirche «Las Lajas» und wunderschöne Landschaften bestaunen durfte, widme ich dieses Resümee der 2000km weiten Reise durch Ecuador zusammen mit Mariana.
In Pasto kurz vor der Grenze zu Ecuador lernte ich die Argentinierin Mariana kennen, die mit ihrem VW-Bus seit 14Monaten Südamerika bereist. Wir beide hatten keine großartigen Pläne, eine Menge Zeit und die gleiche Reiserichtung. So zogen wir zusammen los. Da Mariana schon zuvor durch Ecuador reiste, bekam sie einige Orte das zweite Mal zu sehen, was ihr ganz und gar nichts ausmachte. Es war für mich sehr interessant erleben zu dürfen welche Vor- und Nachteile das Reisen in einem Auto bietet. Auf der Strasse macht es mit einem Motorrad eindeutig viel mehr Spass und man kommt bedeutend schneller voran. Stoppen um ein Foto zu schiessen oder eine kleine Pause einzulegen,  parkieren um einkaufen zu gehen oder eine Sehenswürdigkeit zu besuchen sind mit Gabriel total unproblematisch. Was die Nachtruhe oder das Campieren betrifft, da sieht es anders aus. Da bietet ein Kleiner Bus einfach enormer Luxus. Parkieren, schlafen. Küche, kleine Toilette und Bett stehen bereit. Proviant kann man in Mengen mitfuhren und kann selbst in einem Dorf oder einer Stadt übernachten. Mit meinem Zelt fühle ich mich irgendwo im Nirgendwo am sichersten. Mariana, als alleinreisende Frau, übernachtet hingegen in Dörfern oder Städten. Falls etwas passiert, könnte Sie so um Hilfe rufen. So kam ich in den Genuss all der Vorteile die das Reisen mit dem Auto bietet und Mariana genoss auf der anderen Seite die Möglichkeit in Begleitung in freier Natur übernachten zu können.
Auf unserer Reise legten wir jeweils nur kleine Strecken zurück, schliefen viel und lebten unsere Faulheit aus. Mariana und ich verstanden uns sehr gut und es machte mir riesig Spass ohne Zeitdruck und ohne detaillierten Plan zusammen mit der fröhlichen und aufgestellten Mariana Ecuador zu erkunden. Nicht zu vergleichen mit der Reise zusammen mit einem Besucher. Bei einem Besuch ist die Zeit limitiert und man muss ein wenig vorausplanen. Spielt die Zeit eine Rolle, verliert man ein ganz grosses Stück an Freiheit.
In Ecuador fühlte ich mich zu jeder Zeit sehr sicher und wohl. Die Menschen die ich traf waren sehr interessiert, hilfsbereit, freundlich und sehr ehrlich. Ich konnte hier in Ecuador sehr bequem und entspannt reisen.
Ecuador ist Geographisch, topographisch und klimatisch sehr vielfältig. Das Land ist in drei Regionen unterteilt. Im Westen das Küstengebiet (Costa), in der Mitte die hohen Berge der Anden (Sierra) und im Osten das Amazonas-Tiefland (Oriente). Wir hielten uns die Ganze zeit in der Sierra auf. Der Abwechslungreichtum fehlte dabei nicht. Es beeindruckte mich sehr, dass man auch bei kurzer Fahrt extreme Höhen- und Temperaturunterschiede erfahren konnte. Gestartet in einem feuchten Klima bei 25 Grad auf 1600 m.u.M, stand man nach 100km Fahrt auf einem trockenen Hochplateau bei 5 Grad auf 4300 m.u.M.

Habe 10 Nächte im Zelt verbracht (5 Nächte in der Wildnis). 1 Nacht waren Mariana und ich zu Gast bei Jose Louis in «San Gabriel». 2 Nächte schlief ich in einem Hostelbett und die restlichen Nächte verweilte ich im Bauch von Emma. Bin diesen Monat ohne Sturz 3170km weit gefahren.

Besonderes:
  • Bekanntschaft mit Mariana
  • Fahrten in ungewohnten Höhen
  • Malheur mit Emma (VW-Bus von Mariana)
  • Keine besondere Ausgaben für Gabriel

Emotionen:
Ich erlebte den Monat sehr glücklich und zufrieden. Ein schönes Gefühl, Erlebtes teilen zu können und Entscheide nicht alleine fällen zu müssen.
Zu sehen, dass auch andere Reisende, traurige und nachdenkliche Tage auf ihrem grossartigen Trip erleben, wirkte auf mich sehr beruhigend.
Manchmal erschreckte es mich, dass ich extrem viel Schlaf brauche und oft müde bin. Auch in dieser Hinsicht beruhigte mich die Reise mit Mariana. Auch Sie benötigte viel Schlaf um Erlebtes zu verarbeiten.
Aufgrund meiner «Sprachunkenntnis» konnte ich bei Gruppengesprächen oder beim «Spruecheklopfen» nicht teilhaben. Diese Situationen stimmten mich ein wenig traurig. Ich fühlte mich in der Gruppe nicht integriert und stand aussen vor.