Wiedersehen

14.04.2019
Kurz nach 9:00 hatte ich meine sieben Sachen zusammengepackt. Ich wollte weiter. Die Neugierde über Peru kribbelte in meinem Körper. Von den Gastgebern Nathan und Beatrice konnte ich mich schon gestern Morgen verabschieden. Sie flogen für einen Monat in die Ferien in die Schweiz. Ach wie schön. Die Schweiz, da möchte ich meine nächsten Ferien auch verbringen. Der Abschied von der Familie aus Venezuela dauerte ein wenig. Gestern war die Ehefrau «davongelaufen» und heute überlegte sich der Ehemann ob er mit mir «davonfahren» sollte. Um 10:30 Uhr machte ich meine eigene Entscheidung. Ich wollte weiter. Alleine. Ich verabschiedete mich und düste davon. Alleine war ich nicht lange. Auf der interessanten Fahrt zur Grenze traf ich an einer Tanke auf einen Motorradreisenden. Das Gesicht kam mir bekannt vor. Tatsächlich, es war Felipe aus Argentinien. Felipe habe ich vor Monaten kurz nach der Grenze von Belize nach Guatemala getroffen. Zu diesem Zeitpunkt fuhr er in die entgegengesetzte Richtung. Dieses Mal fuhren wir gemeinsam weiter in den Süden. Kurz vor der Grenze stiessen wir auf zwei Fahrradfahrer. Mit dem Fahrrad auf dieser schlechten Strasse in dieser Hitze. Das ist eine andere Geschichte, das muss wirklich anstrengend sein. Auch diese Reisenden waren mir wohl bekannt. Jacinta und Frank aus Holland. Mit ihnen hatte ich vor drei Tagen in Vilcabamba eine nette Unterhaltung. Kurze Zeit später standen wir alle an der Grenze. Das Prozedere war auf beiden Seiten unkompliziert und sehr höflich. Auf der ecuadorianischen Seite wurden wir vom einten Officer gefragt, ob wir einen Aufkleber unserer Reise haben um in an sein Bürotisch zu kleben und der andere Officer war interessiert daran, wieviel eine Prostituierte in unseren Heimatsländer kostet. Unkonventionelle Fragen an diesem kleinen Grenzübergang. Auf der peruianischen Seite ginges ein wenig professioneller von statten. Das erste Mal musste ich vorweisen dass ich gegen Gelbfieber u.s.w. geimpft bin. Zum Glück hatte ich mir vor meiner Reise so einige Impfungen stechen lassen. Nach einer Stunde wurden wir mit all den Stempeln im Pass entlassen. Alles Gute wünschten wir Reisende uns untereinander. Jeder führte seine Reise wieder in seinem eigenen Tempo, mit seinen eigenen Plänen fort. Es war schon 16:00 Uhr als wir das Grenzgebäude verlassen konnten (Siehe Video: "Auf nach Peru"). Nach kurzer Fahrt machte ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Platz für die Nachtruhe. Die Sonne brannte. Die Wirkung der Sonnenstrahlen bei wolkenfreiem Himmel ist hier am Äquator wirklich extrem intensiv. Es war
nicht einfach einen Platz  zu finden. Strassen die ins Nichts führen gab es nicht. Hier hat es einen Grund wenn man eine Strasse baut. Die Strassen führen zu einem Haus oder zu einem Dorf. Kurz vor dem Sonnenuntergang fühlte ich mich gezwungen mein Zelt gleich neben der Haupstrasse aufzubauen. Vielleicht nicht der sicherste und schönste Platz doch um zu schlafen allemal ausreichend.