Posts

Es werden Posts vom 2020 angezeigt.

Eine Reise nimmt sein Ende

Bild
20.03.2020 Strecke 20.03.2020 Ein friedliches Plätzchen hatte ich mir für die Nacht ausgesucht. Ich verweilte heute Morgen ein paar Stunden länger an Ort und Stelle. Hier in der Natur fühlte sich alles ruhig und normal an. Nach dem dritten Kaffee packte ich alles zusammen. Ich liess mir Zeit. Schliesslich ist es das letzte Mal auf meiner Reise. Nur 200km Fahrt bis nach Hause. Ein merkwürdiges Gefühl. Nach zwei Stunden Fahrt kamen mir die Ortschaften allmählich bekannt vor. Ich Stand kurz vor der Grenze und war erneut sehr aufgeregt. Wird es bei der Einreise in die Schweiz Probleme geben? Ich wählte einen kleinen Grenzübergang. Ausser Verbotsschilder war da nicht viel zu sehen. An der Grenze selbst, stoppte mich eine Strassenblockade. Hmm und jetzt? Ohne gross zu überlegen fuhr ich mit Gabriel über die Böschung und schon stand ich mit beiden Rädern auf schweizer Boden. Das war nicht die erste verbotene Tat auf meiner Reise, doch im eigenen Land fühlte es sich irgendwie fa

Anders als gedacht

Bild
19.03.2020 Strecke 19.03.2020 Es war eine kalte Nacht. Als ich am Morgen aus meinem Zelt kroch, zeigte das Thermometer knappe 3 Grad. Mein Zelt war vom Tau triefend nass. So wartete ich noch eine ganze Weile während die Sonne das Zelt trocknete. Ein schöner sonniger, 20 Grad warmer Tag erwartete mich. Auf Schnellstrassen fuhr ich weiter in Richtung Heimat. Von der Strasse aus konnte ich viele Schlösser und Dörfer aus dem Altertum erspähen. Ein einziges Schloss sah ich mir aus der Nähe an. Alle anderen interessanten Sehenswürdigkeiten liess ich aus. Eine Gegend die ich mir ein anderes Mal genauer anschauen möchte. Irgendwann, wenn die Welt wieder zur Normalität zurückkehrt. Die Fahrt auf der Schnellstraße war langweilig. Ich hatte viel Zeit für Gedanken. Meine Sorgen betreffend der Landesgrenzen waren verschwunden. Stattdessen malte ich mir aus, wie meine Ankunft zu Hause aussehen wird. Freunde treffen, zusammen ausgelassen feiern. So hatte ich mir meine Rückkehr vorgeste

Einreise nach Frankreich

Bild
18.03.2020 Strecke 18.03.2020 Die Sorgen begleiteten mich durch die Nacht und um zu frühstücken hatte ich keine Lust. Der bevorstehende Grenzübertritt schlug mir auf den Magen. Nach 130km Fahrt erreichte ich die Grenze. Ein paar Polizisten standen auf der Straße. Ich wurde nicht gestoppt und schon war ich in Frankreich. War's das? Keine Kontrolle, keine Fragen? Tatsächlich, das war's. Ich liess mich von Medien und den Geschichten anderer Leute einschüchtern, machte mir grosse Sorgen und jetzt war die Einreise so was von einfach. Unglaublich! In der nächsten Ortschaft nahe der Grenze wurde ich dann doch noch von der Polizei gestoppt. Nach einer schriftlichen "Fahrerlaubnis" wurde gefragt. Ohne Erlaubnis muss ich in Frankreich eine Busse von 130 Euro bezahlen. Bezahlen musste ich nicht und die nötige Erlaubnis konnte ich mir sogleich auf dem Polizeiposten einholen. Ein Papier musste ich ausfüllen. Mein Name, der Grund für meine Reise und meine Unterschrif

Menschenleer

17.03.2020 Strecke 17.03.2020 Ich schlug mir nochmals den Bauch am Frühstücks-Buffet im Hostel voll, bevor ich Gabriel sattelte. Dann fuhr ich an den Flughafen. Vielleicht klappt es heute mit dem Stempel für mein "Carnet de passage"! Leider stand im Büro der gleiche Sachbearbeiter vor mir wie am Freitag und so verliess ich den Flughafen ohne die erhoffte Bestätigung. Ich fuhr Nordwärts. Die Stadt Madrid verschwand im Rückspiegel. Apropos Rückspiegel: die Rückspiegel und der Lenker vibrierten ganz toll. Das Vorderrad hatte beim Unfall doch mehr Schaden genommen als gedacht. Mit diesen Vibrationen wird es anstrengend für meinen angeschlagenen Arm. Nun gut, es liegen ja nur noch 1500km bis nach Hause vor mir. Das werde ich meistern. Ich bewegte mich auf asphaltierten Schnellstrassen fort. Abgesehen von Lastwagen, war ich alleine unterwegs. Alles wie ausgestorben. Menschenleer. Irgendwie unheimlich. 400km weit fuhr ich der Grenze zu Frankreich entgegen. Es war bewö

Steniger Weg

14.-16.03.2020 Vor Tagen habe ich mit meiner ehemaligen Motorradversicherung Kontakt aufgenommen. Ein neuer Versicherungsausweis wurde zur "Motorfahrzeugkontrolle" geschickt, um Gabriel neu einlösen zu können. Während ich Gabriel vom Flughafen abholte, versuchte mein bester Freund zu Hause mein Motorrad einzulösen. Einlösen und mir die Nummer zuschicken, das war die Idee. War aber Nix mit neu einlösen. Ich muss zuerst in der Gemeinde, die ich als zukünftiger Wohnsitz angegeben hatte, angemeldet sein. Erst dann ist die offizielle "Wieder-Einlösung" möglich. Ich machte mich im Internet schlau und fand heraus, dass ich neben anderen Dokumenten, auch ein Versicherungsnachweis von der obligatorischen Krankenkasse vorlegen muss, um mich in einer Gemeinde "Anmelden" zu können. Ich forderte bei der billigsten Krankenkasse eine Offerte ein. Falls ich eine obligatorische Krankenversicherung (Unfall mit eingeschlossen) aus der Ferne abschliessen kann,

Hallo Gabriel

Bild
13.03.2020 Kurz vor dem Einschlafen habe ich gestern dann doch noch die erfreuliche Nachricht erhalten, dass ich Gabriel abholen kann. So war ich heute frühzeitig unterwegs. Um 10:30 Uhr betrat ich das Cargo-Gelände am Flughafen. Es dauerte eine Weile bis ich das richtige Lagerhaus gefunden hatte. Im Büro musste ich zuerst den Papierkram erledigen. Danach musste ich beim Flughafenzoll die Papiere vorzeigen und genehmigen lassen. Weil ich ein schweizer Kennzeichen besitze und keins von der EU, dauerte das Prozedere eine Weile. Ausserdem wollte ich das "Carnet de passage" abschliessend stempeln lassen. Auf der letzten Seite muss durch den Zoll bestätigt werden, dass ich mein Motorrad wieder zurück nach Europa gebracht habe. Nur mit dieser Bestätigung kann ich das Geld zurückverlangen das ich vor meiner Reise beim Automobilclub deponieren musste. Stolze 2500.- warten auf mich. Den Stempel kriegte ich jedoch nicht. Der Beamte war einfach nicht gewillt sich der Sach

Coronavirus

12.03.2020 Heute sollte Gabriel in Madrid landen. Eine klare Information, wann ich Gabriel abholen kann, fehlte mir immernoch. Ich reiste mehr als dreieinhalb Jahre durch das Ungewisse und konnte es geniessen. Doch heute wünschte ich mir Gewissheit. Wenigstens in einer Sache. Verschiedene Prozesse laufen im Moment gleichzeitig und keiner davon kann ich abschliessen. Ach, wie ich das hasse! Das einzige was ich heute abschliessen konnte war die Aktualisierung von meinem Tagebuch. Unzufrieden verweilte ich heute im grossen, fast menschenleeren Hostel. Es sind, im Moment nicht viele Reisende unterwegs. Sogar verschiedene Museen wurden auf Grund des weltbeherrschenden Coronavirus geschlossen. In den Strassen nehmen die Menschen Abstand. Ich komme hier nicht so schnell ins Gespräch, wie das in Südamerika der Fall war. Hier wirken die Menschen ein wenig kühler auf mich. Es fehlt das Lächeln in den Gesichter der Menschen. Hat das etwas mit dem Virus zu tun oder ist es ganz einfa

Ankommen

Bild
10.-11.02.2020 Zum Frust gesellte sich Unsicherheit. Weder mit der "Unfall- und Krankenversicherung" noch mit der "Haftpflichtversicherung", betreffend dem Schaden am Auto, konnte ich Dinge klar stellen. Wird das gut ausgehen? Am 12.03 sollte Gabriel in Madrid eintreffen. Wird das wohl klappen? Genauere Informationen fehlten mir diesbezüglich. Kann ich Gabriel aus Distanz neu einlösen und mir ein legales Nummernschild zustellen lassen? Kann ich Gabriel mit meiner geschwächten Hand lenken? Wo werde ich mich anmelden (Wohnsitz), wenn ich zurückkomme? Muss ich mich jetzt schon um die "obligatorische Krankenversicherung" für Zuhause kümmern? Fragen über Fragen? Eine neue Fahrt im Gedankenkarussell! Stopp!! Schritt für Schritt!! Ich hinderte mich daran mir noch mehr Gedanken zu machen. Ich spazierte diese Tage mehrmals durch die Stadt, um mich wieder ins "Hier und Jetzt" zurückzuholen. Erstmal "Ankommen" bevor ich mit Gedank

Vernetzt, versetzt

07.-09.03.2020 Ich kam die Tage, man höre und staune, mit meiner "Unfall- und Krankenkasse" in Kontakt. Per Mail wurde mir mitgeteilt, dass ich mich telefonisch melden muss um an Informationen zu gelangen. Ich kaufte gezwungenermassen eine SIM-Karte für mein Handy. Am Telefon wurden meine Fragen nicht beantwortet. Stattdessen wurde mir auf eine äusserst unfreundliche Weise erwidert, dass ich mich in Geduld üben und die Versicherung per Mail kontaktieren soll. Was für eine mühsame Sachbearbeitung. Inzwischen hatte Andrea die ausstehenden Rechnungen der Operation für mich bezahlt. Ich schickte alle Rechnungen und Zahlungsbelege mit einer Gesamtsumme von 2350 Euro an die Mail-Adresse die mir beim Telefonat mitgeteilt wurde. Stunden später bekam ich eine Antwort auf meine Mail. Eine weitere E-Mail-Adresse, an die ich mich wenden soll, wurde mir zugestellt. Mann, Mann! In der heutigen Zeit ist alles miteinander vernetzt. Besonders im "Inter-Netz". Ich war mi

Herzlich wilkommen in Europa

06.03.2020 Strecke 06.03.2020 Um 9:00 Uhr landete das Flugzeug in Porto (Portugal). Vor einer Woche wurde mir eine Schraube in den Knochen geschraubt, zwei Tage später konnte ich die Schmerztabletten absetzen und seither verspürte ich keinen Hauch von Schmerzen im Handgelenk. Einzig der Ellbogen schmerzte, je nach Position, ein wenig. Erstaunlich optimal. So konnte ich während dem Flug einige Stunden schlafen. Im Flughafen von Porto wartete ich weitere 4 Stunden. Ich stieg dieses Mal in ein kleines Flugzeug. Nach 1.5 Stunden Flug stand ich um 16:00 Uhr im Flughafen von Madrid. Mit der Metro ging's ins Zentrum der Stadt. Ich war müde und freute mich auf das Bett das ich im Vorfeld in einem Hostel gebucht hatte. Für zwei Nächte, dachte ich. Im Hostel wurde mir mitgeteilt, dass ich statt 2 Nächte für 1 Person, 1 Nacht für 2 Personen gebucht hatte. Kein Problem, dachte ich. Die Nacht für die nicht vorhandene zweite Person kann man mir ja einfach "gutschreiben".

Auf Wiedersehen Andrea

Bild
05.03.2020 Strecke 05.03.2020 Um 5:00 Uhr aus dem Bett. Ich wollte nicht aufstehen und schon gar nicht an den Flughafen. Um 7:00 Uhr verabschiedete ich mich unter Tränen von Andrea. Es fiel mir nicht leicht Andrea mit Tränen in den Augen stehen zu lassen. Ich hätte sie am liebsten mit mir mitgenommen, doch ich verspürte in diesem Moment das beruhigende Gefühl, dass wir uns wiedersehen werden. Hoffentlich! Um 8:00 Uhr startete das Flugzeug. Da ich das günstigste Flug-Angebot gebucht hatte,   stand mir eine 28 stündige Reise nach Madrid bevor. Um 12:00 landete ich in São Paulo. 8 Stunden lang wartete ich in Brasilien auf meinen Anschlussflug. Um 20:00 Uhr stieg ich ins nächste Flugzeug. Oh Schreck, morgen werde ich in Europa aus dem Flugzeug steigen!

Der letzte Tag

Bild
04.03.2020 Der letzte Tag in Südamerika, der vorerst letzte gemeinsame Tag mit Andrea brach an. Das Ende nahte viel zu schnell und statt den letzten Tag in vollen Zügen genießen zu können, mussten wir uns um die "Bevollmächtigung" für "Julio" kümmern und am Nachmittag nochmals den Doktor besuchen. Hier in Chile läuft vieles ein wenig anders. Für einige Erledigungen muss ein wenig mehr Zeit eingeräumt werden. Ein "Vollmacht-Schreiben" mit meiner Unterschrift ist hier nicht rechtsgültig. Ein solches Schreiben, wie auch viele andere Verträge müssen hier von einem Notar beglaubigt werden. Schon im Spital überraschte mich die Handhabung von der Kostendeckung von ausstehenden Rechnungen. Eine zweite Person muss jeweils unterschreiben um zu bestätigen, dass der ausstehende Betrag bezahlt wird. Wird der Betrag von der ersten Person nicht gedeckt muss so die Zweitperson für die Kosten aufkommen. Eine Menge Bürokratie. So waren wir in der Kanzlei ni

Resümee Februar

29.01.2020 Bin gemeinsam mit Andrea in der Nähe von „Puerto Montt“ in den neuen Monat gestartet. Nach dem Abschied am 04.02 machte ich mich alleine auf meinen weiteren Weg. Die Reise war plan- jedoch nicht ziellos. Ich wollte Andrea wiedersehen. Bis zum 14.02. fuhr ich in kleinen Etappen der Küste entlang,„Santiago“ entgegen und traf dabei auf freundliche Menschen. Immer wieder wurde ich von Einheimischen gefragt, ob ich in ihrem Land gut behandelt werde. Es war ihnen wichtig, dass ich mich in ihrem Land willkommen und wohl fühle. Diese Fragen konnte ich mit einem zufriedenen grossen "ja" beantworten. Die Menschen in Chile sind ja so was von hilfsbereit und fürsorglich. Einfach wunderschön! Weniger wunderschön war der Unfall den ich am 14.02 erlitt. Ich verletzte meinen Arm und Gabriel musste repariert werden. Doch auch in dieser Situation wurde mir geholfen. Andrea sorgte sich um mich und Gabriel wurde von meinem Freund „Thomas" repariert. Ich verbrachte de

Pichidangui

Bild
29.02-03.03.2020 Strecke 29.03.2020 Strecke 03.03.2020 Andrea investierte vergangene Woche nebst der Arbeit viel Zeit um ihre Arbeitskollegen/innen anzuschreiben. Sie setzte alles daran, ihre Arbeitseinsätze mit Kollegen/innen abzutauschen um mit mir mehr Zeit verbringen zu können. Die bisherige gemeinsame Zeit konnten wir nicht in vollen Zügen genießen. Immer waren da Dinge, die erledigt werden mussten. Ausserdem war ich angespannt. Die Zusammenarbeit mit den Versicherungen stimmte mich unzufrieden. Heute überraschte mich Andrea mit der Nachricht, dass sie alle Arbeitseinsätze abtauschen konnte und wir die verbleibende Tage zusammen geniessen können. Und nicht genug der Überraschungen, Andrea lud mich dazu ein, ein paar Tage im Ferienhaus der Familie an der Küste zu verbringen. Ich freute mich riesig! Gegen Abend machten wir uns auf den Weg. Nach 200km Fahrt erreichten wir die gemütliche Bleibe in der kleinen Ortschaft "Pichidangui". Eine ruhige Umgebung, frisch

Lahmgelegt

28.02.2020 Um 7:00 Uhr machte sich Andrea auf den Weg zur Arbeit. Bis dahin hatte ich fast gar nicht geschlafen. Ich hatte in meinem Leben schon mehrere Knochenbrüche erlitten und ich erlebte auch schon kleinere Operationen wie auch eine Teilnarkose. In den Vergangenheit erwachten die Körperteile nur wenige Stunden nach der OP aus dem Schlaf. Nicht in diesem Fall. Ich konnte meinen Arm weder spüren noch kontrollieren. Der Arm war für die ganze Nacht lahmgelegt. Für mich ein schrecklicher Zustand der mir Angst machte. Unruhig wartete ich die ganze Nacht auf ein Lebenszeichen von meinem Arm. Nachdem Andrea die Wohnung verliess, verspürte ich das erste Kribbeln in meinem Arm. Ich war erleichtert und sank wenige Minuten später in den Schlaf. Bei meinem zweiten Erwachen am frühen Nachmittag konnte ich den Arm wieder kontrollieren. Endlich! Ich konnte aufatmen. OP gut verlaufen, keine Schmerzen und zwei funktionierende Arme. Den Abend durfte ich gemeinsam mit Andrea auf dem Sofa

Karneval im Hospital

Bild
27.02.2020 Unruhig habe ich geschlafen. Nicht wegen den Schmerzen, denn dieses wahren wirklich minimal. Nein, die bevorstehende Operation am späten Nachmittag machte mich nervös. Vor der Operation besuchten wir Gabriel. Thomas konnte ihn tatsächlich reparieren. Eine Testfahrt stand noch aus. Diese konnte Thomas nicht durchführen, weil ich nach dem Unfall den Schlüssel in meine Hosentasche gesteckt hatte. Andrea fuhr mich zu Thomas Werkstatt. Das Gepäck, das mit Gabriel mitfliegen wird, hatten wir mit dabei. Es war ein kurzer Besuch. Ich deponierte Motorradkleidung, Helm und Gepäck. Danach verabschiedete ich mich von Thomas, der mir nun das zweite Mal in einer unglücklichen Situation geholfen hat. Er hat mich reich beschenkt und ich hoffe sehr, dass ich Thomas in meinem Leben etwas davon zurückgeben kann. Was für ein hilfsbereiter und gütiger Mensch. Gabriel stand nun zum Abholen bereit. Andrea fuhr mich ins Spital. Um 14:30 mussten wir vor Ort sein. Nach zwei Stunden w

Alles wird gut!

Bild
15.-26.02.2020 Strecke 15.02.2020 15.02 Ich schätze mich glücklich mit Andrea an meiner Seite erwachen zu dürfen. Geschlafen hatte ich mit Hilfe von Schmerztabletten. Andrea bestand darauf dass ich meinen geschwollenen Arm im Spital vorzeige und ich bestand darauf noch zwei Tage abzuwarten. Erstmals vom Schock erholen! Vor Tagen hatte ich mich noch gefragt, was ich in Santiago in der langen Zeit machen werde. Jetzt war es klar. Organisieren und heilen. Die Verschiffung von Gabriel war schon in die Wege geleitet und mein Flug für den 05.03 nach Madrid gebucht. Es bleiben also knappe drei Wochen um Versicherungsangelegenheiten zu klären und Gabriel reparieren zu lassen. Diese Dinge werde ich am Montag in Angriff nehmen. Bis Montag wird gefaulenzt. Jedoch alleine. Andrea musste von 8:00 Uhr bis um 20:00 Uhr zur Arbeit. 16.02 Wieder waren Schmerzmittel nötig um schlafen zu können, doch der Rückgang der Schwellung war vielversprechend. Andrea musste am Morgen zu ein

Eine lange, schöne Fahrt mit kurzem schrecklichen Ende

Bild
14.02.2020 Strecke 14.02.2020 Lange hielt ich mich nicht an meinem Schlafplatz auf. Ob ich hier wirklich übernachten durfte, wusste ich nämlich nicht. Ich genoss meinen Morgenkaffee und fuhr weiter. Ich war früh unterwegs, die Sonne versteckte sich noch hinter den Hügeln. Ich werde Santiago erst am 05.03 verlassen und ich war Santiago schon ziemlich nahe. In den letzten Tagen überlegte ich mir, die Fahrt mit ein paar Schleifen zu verlängern um nicht zu früh in Santiago anzukommen. Was will ich denn drei Wochen lang in der luftverschmutzten Stadt unternehmen während Andrea arbeitet? Als ich heute Morgen erwachte, entschloss ich, es mit einem Umweg bleiben zu lassen. Ich wollte Andrea wiedersehen, um noch möglichst viel Zeit mit ihr verbringen zu können. Mein Tagesetappen-Ziel stand fest: Heute Abend schliess ich Andrea in meine Arme! Ich fuhr noch möglichst lange der Küste entlang bevor ich ins Landesinnere stach. Der schnellste Weg wählte ich dabei nicht. Teilweise st

Felsenküste

Bild
13.02.2020 Strecke 13.02.2020 Die letzten Tage waren heiss. Ich fühlte mich allmählich schmutzig. Grosses Verlangen nach einer Dusche hatte ich als ich heute erwachte. Schnell hatte ich zusammen gepackt, bedankte mich beim Wirt im Restaurant für die Gastfreundschaft und fuhr weiter der Küste entlang. Bei einem Campingplatz machte ich Halt. Die Dusche wurde mir kostenlos angeboten. Motorradfahrer seien immer herzlich willkommen! Nach der Erfrischung unterhielt ich mich noch lange mit dem freundlichen Campinggästen bei Café und Mate. Auf der weiteren Fahrt konnte ich Seelöwen auf einem Felsen beobachten. Apropos Felsen: die Felsen an der Küste wurden immer sehenswerter, je weiter ich mich der Stadt "Constitución" näherte. Felsen die von der See ausgehöhlt wurden. Der "Piedra de la Iglesia" erinnerte mich an die "Cathedral Cave" die ich mit meinen Eltern in Neuseeland besuchte (oberes Bild: Chile / unteres Bild Neuseeland). Die schönste Fel

Waldbrände

Bild
12.02.2020 Strecke 12.02.2020 Ich setzte meine Fahrt in Richtung Santiago fort. Ich fuhr an einem kleinen Flughafen vorbei. Ein Löschflugzeug nach dem anderen startete dort und nicht viel weiter stoppte ich in einem Dorf mit direkter Sicht auf den mächtigen Waldbrand. Hatte mich mein Gefühl, dass hier im Moment alles sehr trocken ist, also nicht getäuscht. Ich beobachte das wilde Treiben in der Luft für eine Weile. Unzählige Flugzeuge und Helikopter waren im Einsatz. Danach fuhr ich wieder zurück an die Küste. In der Ortschaft "Conception" wurden von Künstlern mit Motorsägen Skulpturen geschnitzt und hinter der Stadt loderte ein weiterer Waldbrand. Ich fuhr nahe ans Geschehen und konnte miterleben wie die Helikopter ihre "Löschwasser-Säcke" in einem Teich füllten. Ich fuhr danach so lange in den Norden, bis ich von Rauch und Feuer nichts mehr sehen konnte. In einer kleinen Bucht stillte ich meinen Hunger erneut mit Empanadas in einem Restaurant. Die s

Nationalpark Nahuelbuta

Bild
11.02.2020 Strecke 11.02.2020 Die Empanadas waren noch nicht fertig als ich um 10:00 Uhr aus dem Zelt kroch. Ich wurde von den Nachbarskinder freundlich begrüsst. Während ich mein Zelt zusammenpackte, versuchte ich den Wissensdurst von "Pancho und Laura" zu stillen. Danach wurde ich von der Besitzerin der "Empanaderia" zum Frühstück eingeladen. Mit meinem vollen Bauch konnte ich die Empanadas nicht kosten, die ich mir nach den Frühstück kaufte. Ich bedankte mich für den gemütlichen Aufenthalt, verabschiedete mich von allen und fuhr, mit genügend Empanadas und einem Tipp von "Pancho", auf und davon. "Pancho" hatte mir von dem Aussichtspunkt "Piedra del Águila" erzählt. Ich folgte seinem Rat und fuhr auf einer langen holprigen Schotterstraße in den Nationalpark "Nahuelbuta" hinein. Auf dem holprigen Weg verlor ich doch tatsächlich ein Teil von meinem Gepäck das ich zum Glück wiederfinden konnte (Siehe Video: „Nati

Die besten Empanadas von Chile

Bild
10.02.2020 Strecke 10.02.2020 Herrlich! Ohne Gedankenkarussell konnte ich lange und tief schlafen. Am morgen beobachtete ich die Pinguin-Kolonie aus der Ferne und fuhr danach der Küste entlang in den Norden. Nach 200km entspannter Fahrt bei wunderschönem Wetter, stoppte ich am späten Abend in einer kleinen Kommune. Hier sollen die besten "Empanadas" Zu kaufen sein. Der Geheimtipp hatte mir Patricio auf den Weg mitgegeben. Mit grossem Hunger stand ich vor der sagenhaften "Empanaderia" mit dem Namen "Sayem". Leider waren alle "Empanadas" ausverkauft. Nun gut, dann komme ich morgen wieder. Die Besitzerin machte mir das Angebot, mein Zelt gleich vor dem Laden aufzustellen. Optimal, dann kann ich am Morgen riechen, wenn die neuen "Empanadas" zum Verkauf bereit stehen. Für heute kochte ich mir Spaghetti mit Thunfisch aus der Dose. Dabei leisteten mir die interessierten Nachbarskinder Gesellschaft. Ich durfte Pancho und L

An der Küste

Bild
09.02.2020 Strecke 09.02.2020 Patricio und ich waren früh auf den Beinen. Um 8:00 Uhr verabschiedete sich Patricio und machte sich mit seinem Fahrrad auf den weiteren Weg in den Süden. Ich lies mir beim Frühstückskaffee und beim Zusammenpacken wie üblich sehr viel Zeit. Kurz vor Mittag verabschiedete ich mich vom Zeltplatzbesitzer "Hans" und fuhr Richtung Küste. Nach einer Stunde Fahrt machte ich in "Valdivia" Halt und staunte in einem Stadtpark über das Talent von zwei Strassenmusiker. Ich habe auf meiner Reise viele Talente gesehen und vielmals habe ich mir dabei gedacht dass diese, mit soviel Talent, eigentlich weltberühmt sein müssten. Nach einer weiteren Stunde Fahrt erreichte ich die Küste. Im kleinen Küstenort "Melhuin" war einiges los. Januar und Februar sind die grossen Sommerferien in Chile. In der Nähe der Ortschaft  an einem wunderschönen Strand mit Blick auf eine kleine Insel, auf der ich Pinguine erspähen konnte, fand ich eine

Gedankenkarussell

Bild
06.-08.02.2020 Strecke 06.02.2020 Ich erlebte eine unruhige Nacht. Mein Gedankenkarussell kam ganz schön in Fahrt und mit jedem neuen Fragezeichen drehte es sich noch schneller. Wie, wann, wo und mit welchem Unternehmen will ich verschiffen? Kann ich Gabriel aus der Ferne neu versichern und einlösen? Was unternehme ich in meiner verbleibenden Reisezeit? Wie kann ich meinen Traum von einem kleinen Eigenheim (Tinyhouse) verwirklichen? Wo werde ich mich niederlassen? Soll ich mich jetzt schon um eine Arbeitsstelle kümmern? Und und und? Höchste Zeit, Fragen zu beantworten. Höchste Zeit, genügend Schwung aus dem Karussell zu nehmen, um wieder rechtzeitig daraus aussteigen zu können. Dafür will ich ein paar Tage an Ort und Stelle verweilen, dachte ich. Nach nur 53km Fahrt, stand ich auf einen Zeltplatz (empfohlen von meinem Freund Radim mit dem ich durch Burma, Indonesien und Australien gereist bin). Der Zeltplatz wurde von Hans, einem schweizer Auswanderer geführt. Der optima

Öl- und Gedankenwechsel

Bild
05.02.2020 Strecke 05.02.2020 Schönes Wetter herrschte als ich aus dem Zelt kroch und das leckere Brot verzehrte. Wie geht es jetzt weiter mit meiner Reise? Orientierungslos, hätte ich noch lange am Fluss verweilen können. Ein Tanklastwagen fuhr auf den Platz. Er wollte am Fluss Wasser tanken. Ich versperrte ihm den Zugang. Schnell hatte ich alles zusammengepackt und machte mich vom Acker. In der Stadt "Osorno" fuhr ich beim Motorradhändler vor. Ölwechsel stand an. Ich k o nnte zwar das richtige Motorenöl kaufen, doch "langzeitreisefreundlich" wurde ich nicht bedient. Ich durfte weder Ölwechsel vor Ort durchführen noch durfte ich das alte Öl zur Entsorgung abgeben. Kein Problem. An der Tanke war ich willkommen und auch ein Altölfass stand da bereit. Ich liess mir für die Arbeit Zeit. Hatte so oder so keinen Plan wohin ich reisen will. Meine Gedanken waren plötzlich nicht mehr reisefreudig sondern beschäftigten sich mehr mit meiner Rückkehr in die Sc

Adieu Andrea

Bild
04.02.2020 Strecke 04.02.2020 Das Frühstück stand in einem grossen Saal für uns bereit. Wir genossen den Luxus. Mit vollem Bauch legten wir uns danach nochmals ins Bett bevor wir unser Gepäck sortierten. Das Hab und Gut von Andrea, wanderte in ihr Rucksack und meine Dinge verstaute ich wie gewohnt in meinen "Drybags". Der Rucksack von Andrea war nun viel leichter als bei ihrer Anreise. Kein Wunder bei den vielen Geschenken die mir Andrea machte. Um 12:00 Uhr mussten wir "Aus-checken". Ungewohnt früh waren wir unterwegs. Wie fuhren bis nach "Puerto Varas", setzten uns in ein Kaffee. Wir nutzten ein paar Minuten unserer gemeinsamen Zeit um ein paar wenige Dinge zu organisieren. Ich machte mich daran, eine optimale Lösung betreffend "Verschiffung von Gabriel" zu finden und setzte mich mit verschiedenen Büros per Mail in Verbindung. Andrea checkte die unzähligen Nachrichten in ihrem "Arbeits-Chat" und war erleichtert, das