Adieu zum Zweiten

08.-10.11.2019
Am Freitag morgen kam André von der Arbeit zurück. Ein freudiges Wiedersehen. Den Tag nutzte André um sich von der 24 Stunden-Schicht auszuruhen und ich machte gleich mit. Die Nachricht von meinem Vater, dass er das Schreiben meiner Bank erhielt freute mich sehr. Endlich hatte ich wieder Zugriff auf mein Geld und war so definitiv bereit für die Weiterreise. Am Samstag bereiteten wir Andrés bevorstehende Reise vor. Sie wird am Sonntag nach für eine Wanderwoche nach "Torre del Paine" fliegen. Wir kauften Proviant ein und kochten zum Abschied nochmals eine Rösti. Am Abend packten wir Andrés Rucksack. Tief in der Nacht war schlussendlich alles bereit. Nach nur zwei Stunden Schlaf klingelte der Wecker. Auf André wartete das Taxi das Sie um 3:30 Uhr in der Nacht zum Flughafen fuhr. Wir verabschieden uns zum zweiten Mal. Dieses Mal fiel mir der Abschied bedeutend leichter. Ich musste André heute nicht im tristen Arbeitsalltag zurücklassen. Dieses Mal konnte sich auch André auf etwas freuen. Auf eine Wanderwoche mit Freunden. Adieu André. Trag Sorge und viel Spaß. Ich legte mich wieder ins Bett und schlief lange aus. Nach dem Frühstück kreierte ich eine Schokolade die ich als Überraschung in den Kühlschrank steckte. Eine süss- scharfe Schokolade "Swiss-Chili" oder "Swiss-Chile". Eine gute Kombination. Noch ein wenig die Wohnung geputzt und auch ich war bereit für die Reise. Bevor ich die Stadt verliess, besuchte ich die Eltern von André. Ich überbrachte den Wohnungsschlüssel. Wieder durfte ich mich an den Mittagstisch setzen und mir denn Bauch vollschlagen. Die Mutter gab mir noch eine hausgemachte Medizin mit auf den Weg, so dass ich immer gesund bleibe. Erst spät verabschiedete ich mich mit einem grossen Dankeschön. Kurz nach 15:00 Uhr fuhr ich mit Gabriel in Richtung Süden. Adieu Santiago. Endlich aus der Stadt heraus. In der Stadt wird übrigens immernoch demonstriert. Es protestieren jedoch nicht mehr so viele Leute auf der Straße. Es sind kleinere Gruppe die an den Abenden Unruhe stiften. Um die eigentliche Sache geht es dabei, meiner Meinung nach, nicht mehr. Diese kleine Gruppen demonstrieren lediglich Gewalt. Stecken Häuser in Brand und plündern Geschäfte. War nicht traurig, Santiago im Rückspiegel verschwinden zu sehen. Zum Glück ist es um diese Jahreszeit länger hell. Weit kam ich heute nicht, doch ich konnte mir, etwa 150km südlich von Santiago, in aller Ruhe einen Schlafplatz suchen und mein Zelt an einem Fluss aufbauen. Die Sonne verabschiedete sich erst kurz vor 21:00 Uhr. Ein klein wenig traurig war ich am Abend schon, doch in erster Linie war ich froh, endlich wieder in meinem Zelt in der freien Natur übernachten zu können. Ruhe und frische Luft. Was für eine Wohltat.