Mensch ärgere dich nicht

13-15.10.2016
Am 13.10 bekam ich die Meldung dass Gabriel wieder fahrtüchtig ist. Mit einer Ausnahme: Der hintere Reifen hat eine sehr schlechte Qualität. Nun ist es so, dass ich auf meiner bisherigen Reise einen Reifen online bestellt habe. Ich wollte diesen dann kurz vor der iranischen Grenze aufziehen lassen. Nach dem Unfall lies ich den Reifen dann direkt nach Ankara liefern, sodass er bei der Reparatur auch gleich gewechselt werden konnte. Bei der Testfahrt nach der Reparatur nahm dieser Reifen schon bei 40km/h Schaden. Die Stollen brachen sofort aus. Tausende von Kilometern kann ich also mit diesem Reifen nicht reisen und muss noch einmal einen Wechsel vornehmen.
Einen Offroad-Reifen haben sie bei BMW nicht an Lager, sie könnten mir jedoch einen passenden Strassenreifen bis nächsten Dienstag besorgen, so die Rückmeldung von BMW.
Das Angebot war für mich nicht zufriedenstellend, doch hier in der Türkei werden für den Kunden keine Handstände gemacht. Wenn ich einen Offroad-Reifen montiert haben will, so muss ich mich selbst darum kümmern.
Auch das Organisieren des Pakistanvisum scheint eine mühsame und langwierige Sache zu sein. Karin, die für mich das Visum in der Schweiz vor vier Wochen beantragt hat, teilte mir mit, dass ich mich selbst beim Pakistanischen Konsulat in der Schweiz telefonisch melden muss. Sie wollen mein Vorhaben in meinen eigenen Worten persönlich hören. So tätigte ich diesen Anruf. Am Telefon wurde mir dann mitgeteilt, dass ich ihnen eine Mail mit allen Details in Englisch schicken soll. Ich teilte ihnen mit, dass sie eigentlich schon alle Details haben sollten. Sie haben nur eine Mail in Deutsch zugestellt bekommen, wurde erwidert, was jedoch nicht stimmen konnte. Nun, es vergeht ja noch ein wenig Zeit bis ich an der Grenze vor Pakistan stehe. Das wird schon noch klappen. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass sich die Pakistanische Botschaft bisher in keiner Weise um mein Anliegen kümmerte.
Am 14.10 entschloss ich mich Gabriel abzuholen und dann selbst einen Reifen zu besorgen. Schön war die 20km lange Fahrt mit Gabriel zurück zum Hostel.
Ich machte mich an die neue Aufgabe. Erfolglos. Die Rezeptionisten des Hostel tätigten viele Telefonate für mich, denn mit English kommst du hier in der Türkei nicht weit. Auf jeden Fall nicht am Telefon. Ich bin ihnen sehr dankbar für diese Unterstützung. Und trotz der Hilfe konnten wir in den letzten Tagen keinen geeigneten Reifen für Gabriel auftreiben.
Total genervt war ich die letzten Tage, es schien alles ein wenig komplizierter zu sein als angenommen. Am liebsten hätte ich meine Frustration in einem Wald «rausgeschriehen», doch sogar den Wald musst du hier in Ankara suchen.
Schlussendlich half mir Tugrul, der mir schon am Unfallort beiseite stand, weiter. Er machte für mich einen passenden Reifen ausfindig und bestellte in sogleich. Nächsten Montag sollte er in Ankara eintreffen. So kann ich ihn im besten Fall am Dienstag montieren lassen. Und wer weiss vielleicht verlasse ich Ankara doch noch irgendwann,.. mann mann mann mann