Biker-Gemeinschaft

15.08.2019
Nochmals durfte ich mich an den Mittagstisch setzten bevor ich mich dankend bei Michel und seiner Familie verabschiedete. Zum Abschluss noch ein Fotoshooting mit den Angestellten von Michel und schon brauste ich davon. In Richtung Asuncion. Vor mehr als einem Jahr habe ich ganz oben im Norden von Alaska den Motorradreisenden David kennengelernt. Zusammen haben wir ganze zwei Tage verbracht bevor uns unsere Wege trennten. David ist nach 22 Monaten Reise nach Hause zurückgekehrt. Das war vor zwei Wochen und sein Zuhause ist in Asuncion. Ich hatte mit ihm vor zwei Tagen Kontakt aufgenommen und er hat mir weitere Kontakte von seinen Freunden übermittelt und eine Bleibe organisiert. David ist Mitglied bei einem Motorradclub und ich darf das Clubhaus der «Christian Motorcyclists Association» für die nächsten Tage mein «neues Zuhause» nennen. Den ganzen Nachmittag fuhr ich auf einer schnurgeraden Strasse bis in die Stadt Asuncion. Ich kam gut voran, einzig ein paar Strassenblockaden hielten mich auf (Siehe Video: «Strassenblockaden»). Um 19:00 Uhr stand ich vor dem Clubhaus. Von der Strasse aus konnte ich das Wifi des Clubs nutzen, um mitzuteilen dass ich angekommen bin. Das Passwort für das WiFi wurde mir im Vorfeld mitgeteilt. Alles wurde organisiert und in die Wege geleitet um es mir so bequem und einfach wie möglich zu machen. Unglaublich! Motorradfahrer helfen sich gegenseitig und das weltweit. Eine Familie, eine Biker-Gemeinschaft. Was für eine wunderschöne Sache. Während ich vor dem Clubhaus auf die Schlüsselübergabe wartete, lernte ich Tatiana kennen. Sie war von Gabriel angetan und wollte mehr über meine Reise erfahren. Die Paraguayanerin reist selbst sehr viel und lebt seit kleinauf hier in Asuncsion. Sie kennt die Stadt wie die eigene Westentasche und machte mir das Angebot mich durch die Stadt zu fuhren. Nach einer Weile kam ein junge Herr namens Jannes auf mich zu, gewährte mir Zutritt zum Clubhaus, übergab mir die Schlüssel und verabschiedete sich nach wenigen Minuten wieder. Auf einmal hatte ich ein Haus für mich alleine in dem ich es mir gemütlich machen durfte. Grossartig! Ich deponierte meine Sachen und holte Tatiana ab. Es machte ihr grossen Spass auf Gabriel durch die Nacht zu fliegen. Sie zeigte mir einige interessante Ecken in der Stadt, doch das Highlight war eine alte Fabrikhalle. Eine Fabrikhalle die ihr Urgrossvater vor mehr als 140 Jahren erbaute und noch heute Eigentum der Familie ist. Ein mystischer Ort mit Geschichte. Schade hatte ich meine Kamera nicht dabei. Ich brachte Natali nach Hause bedankte mich und legte mich nach dem nächtlichen Ausflug müde in Bett. In meinem neuen gemütlichen Zuhause.