Die Schweiz in Paraguay

13.-14.08.2019
Jetzt aber los! Es war schon wieder früher Nachmittag als ich mich auf den Weg zur Grenze nach Paraguay machte. Hier am Dreiländereck» ist es ganz einfach die Grenzen zu überschreiten. Ich wurde nicht Einmal gestoppt oder kontrolliert und schon stand ich in Paraguay. Den «Papierkram» wollte ich natürlich erledigt haben und mich um die nötigen Aus- und Einreisestempel sorgen. Schon in Paraguay, spazierte ich dafür die wenigen paar Meter zu Fuss zurück zu denn Büros. War wirklich einfach. Dauerte ein wenig länger als eine Stunde und ich war durch. Zurück bei Gabriel fragte mich ein Herr, ob ich irgendetwas brauche. Neue elektronische Geräte oder sonst irgend etwas. Hier, in der Stadt «Cuidad del Este» ist der optimale Ort um sich mit Allerlei kostengünstig einzudecken. Nahe an der Grenze, war hier mächtig was los. Brasilianer und Argentinier kommen hierher um günstig einzukaufen. Da der Touchscreen von meinem Handy nur noch dürftig funktioniert, folgte ich dem Herrn der mich zu einem Laden führte. Dort feilschte ich über eine Stunde um günstig an ein neues Handy zu kommen. Eigentlich wollte ich nicht mehr als 100 Dollar ausgeben. Schlussendlich habe ich 150 Dollar für mein neues Handy bezahlt. Ein wenig verärgert fuhr ich weiter. Wie konnte ich nur so viel Geld auf einmal ausgeben!? Doch jetzt bin ich wieder im Besitz von einem gut funktionierendem modernen Handy, beruhigte ich mich selbst und sicherlich war es ein guter Kauf. Als ich die Stadt verliess, war die Sonne schon am untergehen. Weit kam ich bei Tageslicht nicht mehr und machte Halt am Strassenrand. So unvorbereitet habe ich eine Grenze noch nie überschritten. Nicht einmal mit Kartenmaterial hatte ich mich ausgerüstet. Ich stand im Dunkeln am Strassenrand und fragte mich wo ich schlafen kann. Keine Minute verstrich, eine Auto stoppte neben mir und ein freundlicher Herr sprach mich an. Sein Freund stammt auch aus der Schweiz und wohnt hier gleich um die Ecke. Ich soll ihm folgen. Nach ein paar wenigen Kilometern fuhren wir bei einer Werkstadt vor. Michel aus der Welschweiz begrüsste mich herzlich. Vor Jahren ist er ausgewandert und lebt hier nun mit seiner Frau aus Paraguay und ihren 5 Kindern. Als gelehrter Landmaschinenmechaniker importiert er ausgediente  Lastwagen aus der Schweiz, repariert sie und verkauft sie hier. Auf seinem grossen Anwesen durfte ich es mir im «Zweithaus» gemütlich machen. In der unteren Etage wohnen Leute und in der oberen, leerstehenden Etage, durfte ich mein Mätteli auf dem Boden ausbreiten. Danach fuhren wir zusammen zu einem Freund von Michel. Auch ein gebürtiger Schweizer, der eine Käserei betreibt und feinen schweizer Käse hier in Paraguay herstellt. Michel Kaufte eine Fondue-Mischung. Zusammen mit der Familie durfte ich mich an den Tisch setzten und das leckere Fondue schlemmern. Am kommenden Morgen machte ich mich daran mein neues Handy in Betrieb zu nehmen. Den ganzen Tag verbrachte ich damit alle Kontakte zu übertragen, Apps vom Netz zu ziehen und alles mir dienlich einzurichten. Das ganze war eine äusserst mühsame Angelegenheit. Nichts wollte richtig funktionieren und zum Schluss reagierte das neue Handy so langsam wie das Alte. Ich wurde den Verdacht nicht los, dass der gestrige Kauf nicht brillant war. Ich überprüfte im Internet was ich mir da erworben hatte. Mein Verdacht wurde bestätigt. Ich wurde "übers Ohr gehauen». Es wurde mir ein veraltetes Handy zum dreifachen Preis verkauft. Na Bravo! Selbst schuld! Ohne Informationen, in einer Stadt in einem fremden Land, als «Gringo» ein Handy zu kaufen, ist einfach keine gute Vorgehensweise. Nun, gut, wenigstens funktioniert der Touchscreen. Trotzdem, ein enttäuschender Kauf. Dafür wurde mir hier bei Michel wiederum alles geschenkt. Ich durfte das Wifi nutzen, konnte mich so auf die weitere Reise vorbereiten und mich mit Kartenmaterial ausrüsten. Mir wurde Mittagessen und Nachtessen aufgetischt und ich durfte am Familienleben teilhaben. Ein erholender Aufenthalt. Das einzig anstrengende war der Ärger über den «Handykauf» und die Verständigung in Spanisch. Michel erzählte mir viele Geschichten und ich konnte dabei, so sehr ich mich auch bemühte, nur ein kleinen Teil verstehen. Mein Spanisch ist immernoch unglaublich schlecht.