Hilfe von den Biker von Tawau

24. – 26.07.2017

Unsere Idee ist, die Grenze zu Indonesien südlich von Tawau zu passieren. Radim und ich haben uns im Voraus darüber informiert und herausgefunden dass Möglchkeiten bestehen sollten. Per Boot nach Indonesien zu gelangen ist möglich und diese Möglichkeit wird auch von Touristen genutzt. Man fährt in diesem Fall mit einer Personenfähre von Tawau zur indonesischen Insel Nunukan. Die Grenze auf dem Landweg zu überschreiten ist jedoch nicht einfach. Auf einem Dschungelpfad ist dies möglich und unsere neuen Bikerfreunde von Tawau haben dieses Abenteuer unlängst gemeistert. Am Wochenende informierten sie uns genauestens wie wir vorgehen müssen um die spezielle Erlaubnis zu erhalten. Auch für unsere lokalen Bikerfreunde war dieses Vorhaben mit Administrativem Aufwand verbunden. Bei einem offiziellen und internationalen Grenzübergang ist das Immigrationsbüro und der Custom-Sevice vor Ort. Beim Grenzposten im Dschungel jedoch nicht. Das heisst wir müssten in Tawau unser Carnet und Pass ausstempeln lassen und auf der indonesischen Insel Nunukan einstempeln lassen. Dazwischen liegt die 100km lange Strasse in der sich auch das Militär aufhält. Ohne spezielle Erlaubnis von Indonesien und Malaysia also unmöglich die Grenze zu passieren.

Natürlich wünsche ich mir, Indonesien auf der Dschungelstrasse zu erreichen. Das wäre der interessanteste und abenteuerlichste  Weg und wir wären bestimmt die ersten Ausländer die diese Grenze per Motorrad überschreiten.

Vor uns stand also die Aufgabe, die Erlaubnis für unser Vorhaben von der Indonesischen Botschaft zu erlangen. 

 

Montag: Wir besuchten das indonesische Konsulat. Es wurde uns mitgeteilt, dass unser Vorhaben mit administrativem Aufwand verbunden und nur für indonesische und malaysische Staatsbürger möglich sei. Uns wird es nicht gestattet. Wir versuchten alles, doch konnten die Herren nicht umstimmen. Enttäuscht verliessen wir das Gebäude und besuchten den Hafen um die Möglichkeiten für Plan B (mit dem Boot nach Nunukan, Indonesien) zu prüfen. Beim Plan B besteht die Herausforderung die grossen Motorräder auf das Boot zu kriegen. Es wurde uns jedoch versichert, dass wir unsere Motorräder auf die Boote verladen dürfen.

Am Abend berichteten wir unseren Bikerfreunden von unserem Misserfolg.

 

Dienstag: «Tawaubiker» Hassan begleitete uns, zu dritt besuchten wir erneut das indonesische Konsulat. Dieses Mal sass auch die wichtigste Person des Konsulats und drei weitere Personen mit uns am Tisch. Hassan gab sein Bestes und diskutierte über eine halbe Stunde mit dem Konsul. Eine Tür öffnete sich: Mit einem offiziellen Brief und Kopien von unseren Dokumenten sollen wir Morgen schriftlich erneut um eine Erlaubnis bitten. Der Tauwauer Bikerclub half uns dabei einen geschickten Brief, der auch unsere detaillierte künftige Route beinhaltet, zu erfassen.

 

Mittwoch: Bis spät in die Nacht hinein verfasste Malinda (Tawaubiker) den Brief in ihrer Landessprache für uns. Viel Arbeit hatte sie und wir konnten sie dabei nicht wirklich unterstützen. Den Brief überreichten wir freudig dem Konsulat. Nun hiess es Abwarten. Eine Antwort können wir frühestens am Freitag erwarten. Den Nachmittag nutzen wir um eine der Personenfähren zu besichtigen. Es schien, als wäre es möglich die Motorräder am Bug, zuvorderst an der Spitze zu platzieren.

 

In diesen Tagen durften wir bei Malinda «hausen». Wir wurden von der ganzen Familie herzlichst aufgenommen und mit köstlichem Essen versorgt. Die Unterstützung, die wir von den Bikern aus Tawau entgegen nehmen durften, ist einfach unglaublich. Es schien mir, als hätte jeder alles stehen und liegen gelassen um uns tatkräftig zu unterstützen. Finde keine Worte für diese Hilfsbereitschaft.

 

Für mich selbst ist das Schweben in der Ungewissheit eine unangenehme Sache. Nicht zu wissen und abzuwarten.