Magenverstimmung

12.09.2018

Strecke 12.09.2018

100 Meter von einer Villa entfernt setzte ich gestern Abend mein Zelt in den Sand. Bevor ich mich schlafen legte lernte ich den Besitzer der Villa kennen. Wir hatten ein nettes Gespräch in englischer Sprache. War beruhigend zu wissen dass es erlaubt ist hier zu Zelten und es niemanden stört. Trotzdem, gut schlafen konnte ich nicht. Es war einfach eine spur zu warm und ich schwitzte in der Nacht. Kaum erwacht, kühlte ich mich im Meer ab, packte meine sieben Sachen und tuckerte auf der Sandigen Strasse zurück zum Highway. Ganz wohl war mir dabei nicht. Grund war nicht der Sand auf der Strasse sondern mein Magen. Irgendetwas lag mir schwer auf. Im kleinen Dorf Mulege machte ich Halt. Statt Kakteen waren hier Palmen zu sehen. Eine kleine Oase in der sonst wüsten Landschaft. Ich hatte noch nichts gegessen und doch hatte ich keinen Hunger. Ich musste mich zwingen etwas zu essen. Irgendetwas stimmt mit meinem Magen nicht. War es vielleicht die halbe Pizza von Gestern Abend?, fragte ich mich während ich die andere Hälfte verspeiste. In der nächsten Ortschaft «Loreto» pausierte ich für ein paar Minuten. Sicherlich gibt es hier sehenswerte Dinge zu sehen, dachte ich mir. Doch um die kleine Stadt zu erkunden fehlte mir der Antrieb. Lustlos fuhr ich weitere Stunden durch eine schöne Ladschaft . Mit dem letzten Liter Benzin erreichte ich die nächste Tankstelle. Glück gehabt. An der Tanke lernte ich den kleinen Jungen Markus kennen. Er reinigt zusammen mit seiner Schwester die Windschutzscheiben der Autos um ein wenig Geld für die Familie zu verdienen. Um die halbe Welt bis zu dieser Tanke reiste meine alte Kompaktkamera im Gepäck mit. Zeit sie zu verschenken. Mit grossen Augen nahm Markus meine alte Kamera als Geschenk an. Ich erklärte ihm wie er sie zu bedienen hat. Mit grosser Freude bedankte er sich und schoss mit Begeisterung die ersten Fotos. Ich fuhr weiter. Fühlte mich immer noch nicht wohler. Mietete nach 30km Weiterfahrt ein Zimmer in einem netten Hotel. Kaum läuft nicht alles rund, nehme ich Geld in die Hand um es mir einfacher zu gestalten. Kleine Magenverstimmung und schon lande ich im Hotelzimmer statt im Zelt. So einfach, wenn man Geld besitzt. Diesen Luxus kann sich der kleine Markus bestimmt nicht leisten.