Machu Picchu

16.05.2019
Ich hatte gestern, mit der Hoffnung auf «magisches» Abendlicht, ein Ticket für den Nachmittag gekauft. Man darf lediglich vier Stunden auf dem Gelände verweilen. Mein Zelt liess ich auf dem Zeltplatz stehen und machte mich um Mittag auf den Weg nach «Machu Picchu». Eine 1.8km lange steinige Treppe führte auf den Berg. Der Weg setzte mir zu und ich muss wohl ziemlich müde ausgesehen haben, so dass mir jemand sein ungebrauchtes Rückfahrtticket für den Bus schenkte. Oben angekommen, tummelten sich wie angenommen eine Unmenge an Touristen vor dem Eingang. Nun war ich gespannt. Das Bild von «Machu Pichhu» faszinierte mich schon seit meiner Kindheit. Ich kostete die vier Stunden Aufenthaltszeit voll aus. Spazierte durch die archäologische Stätte. Das erhoffte «magische» Abendlicht blieb aus. Zu viele Wolken am Himmel. Meine Erwartungen an den Besuch von "Machu Picchu" waren gross. Die Inkas waren für mich seit jeher der Inbegriff einer uralten Hochkultur. Ich erwartete eine ganz besondere mystische Stimmung an diesem Ort. Vielleicht waren meine Erwartungen zu gross. Ich verliess die Stätte ein klein wenig enttäuscht. Auf der einen Seite ist es bestimmt der «Selfierun» der vielen Touristen der dem Ort die mystische Stimmung raubt und auf der anderen Seite wurde mir seit meiner Reise in Peru bewusst, dass die Inkas nicht die einzigartige Hochkultur war wie ich mir sie vorstellte. Die Inkas waren eine der jüngsten Kulturen bevor die Spanier eintrafen (13. Bis 16. Jahrhundert). Da gab es weit ältere Kulturen die erstaunliche Bauwerke erschaffen konnten (Die Stätte in Caral 3000 v. Chr.). Das astrologische Wissen, die Fertigkeit enorme Bauwerke zu erschaffen, usw... war längst vorhanden. Den Inkas muss ich jedoch Eines lassen. Als herrscherische Grossmacht konnten sie schon Vorhandenes raffiniert einnehmen, übernehmen und das Ganze noch perfektionieren. Ich hatte mich getauscht. Abgesehen davon war der Besuch allemal beeindruckend. Eine wunderschöne alte Ruinenstadt, eingebettet in einer atemberaubenden Berglandschafft. Mit Ernüchterung habe ich mir einen weiteren Kindheitswunsch erfüllt. Ich war den ganzen Nachmittag auf den Füßen und war froh, das geschenkte Busticket zurück zum Zeltplatz in Anspruch nehmen zu können. Eine kleine Marschpause bevor ich mein Zelt zusammenpackte und durch die Nacht die 10km zurück nach «Hidroelectrica» wanderte. Um 20:00 Uhr setzte ich mich in den Sattel von Gabriel, fuhr ein kurzes Stück und platzierte mein Zelt irgendwo in die Büsche. Einfach nur schlafen. Mein ganzer Körper war müde und "ausgepowered".