Das Wetter in Patagonien

22.12.2019
Entgegen meiner Erwartungen verbrachte ich eine ruhige Nacht. Erstaunlicher Weise war es total windstill. Ich hatte Glück. Ausserdem blieben mir hier in Patagonien die richtig kalten Nächte bisher fern. Kurz nach 5:00 Uhr erwachte ich aus dem Schlaf. Ohne Wecker. Ungewöhnlich für einen Siebenschläfer. Ich war voller Energie. Konnte nicht wieder einschlafen. Warum denn das? Das wird wohl seinen Grund haben. Ich packte zusammen und startete um 7:00 Uhr den Motor. Siehe da, Regen setzte ein. Was für ein Glück, ich konnte alles im Trockenen zusammenpacken. Nur 5km weiter setzte ich mich bei einem kleinen Hafen unter das Vordach von einem Restaurant. Das hatte geschlossen, bot mir jedoch Schutz vor dem Wetter und eine Steckdose. Ich lud alle meine elektronischen Geräte, schrieb in mein Tagebuch und wunderte mich über die grosse Anzahl an Touristen. Diese setzten sich stündlich auf den Katamaran der sie zum Ausgangspunkt einer Wanderung brachte. Im Regen! Warum tut man sich das an. Nach drei Stunden stoppte der Regen. Ich schnürte meine Schuhe und startete selbst zu einer kleinen Wanderung. Der Wind war stark und nach kurzer Zeit fielen wieder Regentropfen. Nein, so machte es keinen Spass. Das will ich mir nicht antun. Ich kehrte um. Nach 10 Minuten schaute ich über meine Schulter. Blauer Himmel! Unglaublich, das patagonische Wetter, es wechselt innerhalb von Minuten. Ich machte kehrt, wanderte bis zum Aussichtspunkt und genoss einen weiteren Blick auf das "Torres del Paine Massiv". Mit Gabriel fuhr ich danach ein paar wenige Kilometer und wanderte erneut. Auf der ersten Wanderung hatte ich Seitenwind auf der zweiten, Rückenwind. Mit Rückenwind den Berg hoch, so fällt das Wandern leicht (Siehe Video: «Nationalpark Torres del Paine»). Zurück auf dem Parkplatz traf ich auf "Matthias und Katrin" aus Österreich. Ein freudiges Wiedersehen, denn die beiden hatte ich vor Tagen auf dem "Carretera Austral" kennengelernt. Mit der Idee, den Silvesterabend zusammen in Ushuaia zu feiern,  tauschten wir unsere Nummern aus. Die Beiden fuhren weiter in den Park hinein und ich fuhr aus dem Park heraus nachdem ich mir auf einem Zeltplatz klangheimlich eine heisse Dusche genehmigte. Kurz nach dem Nationalpark stellte ich mein Zelt legal auf eine grüne Wiese am Fluss "Serrano".
Aus der Ferne sah ich nun die " Torres del Paine". Ich sass da und beobachtete das ständig wechselnde Wetter.