Ushuaia, am Ende der Welt

30.12.2019
Ganz fit und erholt fühlte ich mich heute morgen nicht. Ich hatte mir eine kleine Erkältung eingefahren. Meistens hat mein Körper zu kämpfen nachdem ich zu lange bei Temperaturen unter 10 Grad, wie vorgestern, unterwegs bin und mein Körper unterkühlt. Ich fuhr die letzten 50km über die Berge nach "Ushuaia". Die kurze Fahrt war sehr emotional und rührte mich zu Tränen. Es fühlte sich an, als wäre die Fahrt ans "Ende der Welt", auch das Ende meiner Reise (Siehe Video: " Von Punta Arenas nach Ushuaia»). Kurz vor der Hafenstadt machte ich an der Tanke halt. Im Kaffee widmete ich mich meinem Tagebuch, gönnte mir eine heisse Dusche und wusch meine Kleider. Zufällig traf ich dort auf "Matthias und Katha". Die Beiden Österreicher traf ich das letzte Mal auf der "Carretera Austral". Wir hatten die Idee, Sylvester hier am "Ende der Welt" zusammen zu feiern. Ich freute mich darauf den Abend mit dem sympathischen Paar verbringen zu können. So war ich sehr enttäuscht zu erfahren, dass sie die Stadt heute schon wieder verlassen. Hmm, nun gut, Mal sehen was das Leben für mich am Silvesterabend bereithält. Wir tranken zusammen einen Kaffee und verabschiedeten uns. Ich fuhr in die Stadt. Am Hafen ankerten die Kreuzfahrtschiffe. "Ushuaia", das "Ende der Welt" ist ein beliebtes Reiseziel. Egal wie. Zu Fuss, mit Fahrzeugen oder mit dem Schiff, jeder will das "Ende der Welt" einmal in seinem Leben gesehen haben. Ausserdem starten von hier aus die mehrtägigen Ausflüge per Schiff in die Antarktis. Eine kostspielige Angelegenheit. Ein zehntägiger Ausflug würde mindestens 7000 CHF kosten. Für kleines Geld stockte ich meinen Proviant in Supermarkt auf. Zwischen den Regalen traf ich auf Daniel, ein Motorradfahrer der Motorradgruppe die mich gestern zum Essen eingeladen hatte. Er gab mir seine Nummer. Ich soll mich melden wenn ich eine Bleibe suche, meine Kleider waschen möchte oder sonst irgendwas brauche. Ich bedankte und verabschiedete mich. In einem warmen Bett schlafen hörte sich verlockend an doch irgendwie hatte ich das Bedürfnis, die Nacht alleine in meinem Zelt in der Natur zu verbringen. Irgendwie hatte ich in diesem Moment einfach keine Lust auf Gesellschaft. Auf dem Parkplatz kam ich mit weiteren Einheimischen ins Gespräch und bekam weitere Angebote für die Übernachtung. So hilfsbereit und freundlich! Trotzdem fuhr ich mit Gabriel aus der Stadt und stellte mein Zelt auf eine grüne Wiese. Ja bin ich denn jetzt gänzlich zum Einzelgänger mutiert? Obwohl ich sehr viel Zeit mit mir alleine verbringe, genoss ich die Ruhe in der Natur. Alleine mit den starken Emotionen des Tages. Am "Ende der Welt" mit der Aussicht auf das nahende Ende meiner Reise.