Mensch Sorge dich nicht

02.07.2018

Strecke 02.07.2018

In Mitten der Nacht stieg ich mit voller Blase aus dem Zelt und kehrte mit leerer Blase dafür voller Mückenstiche zurück. Auch am Morgen warteten die Biester auf mich. Schnell hatte ich alles zusammen gepackt. Ich startete den Motor. Nichts wie weg. Während ich auf Gabriel ritt, sorgte ich mich. Irgendetwas stimmt einfach nicht. Die schwachen Vibrationen konte ich ständig spüren. Ich war bisher sorgloser unterwegs obwohl ich die Vibrationen schon lange Zeit spüren konnte. Doch seit ich miterlebt habe wie Mikes Motorrad den Geist aufgab, drehten sich meine Gedanken rund um das Thema Kardanwelle. Werden wir es bis nach Calgary schaffen? Ich sorgte mich und fragte mich dabei was es mir bringt wenn ich mich Sorgen mache!? Nichts!!

Mich um etwas sorgen ist sinnvoll. Habe ich mich darum gesorgt, bringen weitere Sorgen überhaupt nichts. Nein, im Gegenteil, die Sorgen verderben mir den Tag. Viele Möglichkeiten habe ich so oder so nicht und ich habe mich entschieden nach Calgary zu fahren um das Problem zu lösen. Bis dahin kann ich hoffen und mich besser nicht weiter sorgen.  Mal sehen ob ich das in den nächsten Tagen umsetzen kann. Am Ende des Tages landete ich in "Ross River". Irgendwo im Nirgendwo nordwestlich von Watson Lake. Ziemlich abgelegen die paar Häuser die ich vorfand. Von hier sind es nur noch 2265km nach Calgary.

Ich tuckerte zum Fluss. Eine angenehme Brise erwartete mich auf dem Kehrplatz. Den Wind lass ich mir nicht entgehen. Wind bedeutet: keine Mücken. Ich kochte mir Spaghetti und als Zutat kramte ich das Einmachglas hervor daß ich zum Geburtstag von Arturo in Fairbanks geschenkt bekommen habe. Seine Frau ist Köchin und zauberte Fleisch, Morcheln, Kartoffeln mit einer leckeren Sauce in das Glas. Oh Mann schmeckte das lecker. Danke vielmals für das luxuriöse Abendmahl. Zufrieden stellte ich an Ort und Stelle mein Zelt auf und genoss den Wind der die Mücken fernhielt.