Neuer Reifen, alter Kardan

09.07.2018

Strecke 09.07.2018

Ich wurde nochmals mit einem köstlichen Frühstück verwöhnt bevor ich mich von Paul und seiner Familie verabschiedete. Danach fuhr ich freudig zur «BMW-Vertretung». Heute bekommt Gabriel endlich neue Reifen. Die Mechaniker waren alle sehr beschäftigt. Ich hatte ja nicht wirklich einen Termin und so versuchte ich so viel wie möglich selbst zu erledigen. Auf dem Parkplatz vor der Werkstatt versuchte ich eigenhändig den alten Reifen von der Felge zu lösen. Eine gelungene Unterhaltung für andere Motorradfahrer die auf ihre Bikes warteten. Nach 1 Stunde gab ich schweissgebadet auf. Ich konnte den Reifen einfach nicht von der Felge lösen. Mehrere Stunden wartete ich bis einer der Mechaniker Zeit fand mir die neuen Reifen zu montieren. Wow, endlich ist der löchrige Reifen aus meinem Sichtfeld und ein neuer «Offroad-Reifen» (Mitas E07) erfreute mein Gemüt. Den ganzen Tag verbrachte ich vor oder in der Werkstatt. Eine Lösung für den kaputten «Shock-Absorber» konnten die Mechaniker jedoch nicht finden. Der «Bigboss» machte mir schlussendlich das Angebot, einen «Shock-Absorber aus einem neuen Bike auszubauen, was jedoch ziemlich teuer werden würde. Zuerst einmal darüber schlafen und Morgen entscheiden, dachte ich. Einfach so 2000.- Dollar ausgeben lag nicht in meinem Sinn.  Abends durfte ich mich in dem kleinen Häuschen hinter dem Parkplatz gemütlich einrichten. Das der «BMW-Händler» das Häuschen zur Verfügung stellte war grossartig, denn im Moment ist das grosse Rodeo-Spektakel «Stampede» in Calgary im Gange. Alles ausgebucht. Ein freies Zimmer zu finden schier unmöglich. Im Kaffee gegenüber der Strasse nutzte ich das Wifi. Ich machte mich auf die Suche nach einer Lösung betreffend «Shock-Absorber». Ich hatte Glück. Ich fand in «E-Bay» einen gebrauchten «Shock-Absorber» der nur 15000 Meilen im Einsatz war und in Denver USA gelagert ist. Genial. Mit neuer Energie kehrte ich zu meiner Unterkunft zurück. Was die Vibrationen betrifft, die mir in den letzten Tagen so grosse Sorgen bereiteten, konnte ich feststellen dass diese mit dem neuen Reifen kaum noch zu spüren sind. Vielleicht haben die Vibrationen doch mit dem Rad (die Felge hat eine kleine Delle und läuft nicht mehr ganz rund) und Bereifung zu tun und weniger mit dem Kardan. Um sicher zu gehen, öffnete ich den Kardan um die Lager zu überprüfen. Die Innerei vom Kardan sah nicht wirklich einwandfrei aus. Alles rostig und im einten Gehäuse konnte ich Wasser vorfinden. Dennoch schien es, als wären die Lager noch in Ordnung. Ich versuchte alles so gut wie möglich zu reinigen und neu zu fetten. Bis um Mitternacht werkelte ich hinter der Werkstatt bis ich alles wieder zusammengeschraubt hatte. Ich beschloss es betreffend Kardan dabei zu belassen und ihn in Zukunft öfter zu überprüfen. Das war ein langer Tag. Einschlafen konnte ich nach der langen «Schrauberei» im Nu.